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✛ Österreich Zugänge. Begegnungen mit der Bibel Bei dieser Ausstellung handelt es sich nicht um eine Bibel-Ausstellung im herkömmlichen Sinn. Vielmehr will sie dazu Anstoß geben, ausgehend von aktuellen Lebensthemen mit der Bibel ins Gespräch zu kommen. Impulsfragen > Was verbinde ich mit Freiheit? > Kann ich mich als freien Menschen bezeichnen? > Was oder wer schränkt mich in meiner Freiheit ein? 10 | die Bibel aktuell „Ich habe für ein gutes Wort immer ein off enes Ohr.“ Obwohl die Bibel ein altes Buch ist, gibt sie Antworten auf Lebensfragen, die auch heute gestellt werden. Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Die Bibel ist ein dickes Buch, denn in der Bibel sind 72 Bücher von unterschiedlichen Verfassern zu einem Buch zusammengeführt worden. Durch die Bibel redet uns Gott wie Freunde an. Wie fi ndest du dort zutreff ende Antworten? Deshalb haben wir Lebensbereiche, verbreitete Anliegen und vorgefasste Meinungen, die heute viele Menschen, ob jung oder alt, tagtäglich beschäft igen, herausgefi ltert. Wir haben dazu hilfreiche kurze Impulse aus der Bibel herausgesucht und ihre Bedeutung für dein Leben erklärt. Wir haben auch Fragen formuliert, die zu deinen Lebensfragen passen, oder die dabei helfen könnten, deine ganz persönlichen Fragen zu stellen. Aber vielleicht sprechen dich einfach nur die Bilder zu den einzelnen Th emen an. Mit diesen Worten lädt die Begrüßungstafel der neuen biblischen Impuls-Ausstellung, die das Österreichische Katholische Bibelwerk und die Österreichische Bibelgesellschaft gemeinsam erarbeitet haben, dazu ein die Bibel und das eigene Leben neu zu entdecken. „Ich werde mich nicht ändern.“ Quelle Bibeltexte: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift , © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart Österreichisches Copyright by: Katholisches Bibelwerk Freiheit Von grenzenloser Freiheit träumen viele Menschen – und merken doch bald, dass es diese so nicht gibt. Natürlich gehört es dazu, sich befreien zu wollen aus Zwängen, Lähmendem und Bedrängendem. Auch du wirst Momente kennen, in denen du dich frei gefühlt hast, Momente aber auch, in denen du dich nach Freiheit gesehnt hast. Die Bibel weiß um das menschliche Drängen nach Freiheit und um vermeintlich grenzenlose Freiheit. Die Bibel weiß darum, dass wahre Freiheit und Verantwortung untrennbar zusammengehören, damit Leben gelingen kann. Vor allem aber erzählt die Bibel, wie Gott Befreiung schenkt: Gott hat sein Volk aus der Bedrängnis in Ägypten befreit. Gott ist bei denen, die gefangen sind in sich selbst und in den Strukturen ihrer Zeit; Gott schenkt in Tod und Auferstehung Jesu endgültige Befreiung aus allem, was lebensfeindlich ist. Von der wunderbaren Freiheit des Glaubens, die Gott schenkt, erzählt die Bibel. Von einer heiteren Gelassenheit und Zuversicht aus dem Vertrauen auf Gottes Güte, von Mut und Leidenschaft , einzutreten für Wahrheit, allen Widerständen zum Trotz. Von der Begeisterung, Neues zu wagen auf Gottes Wegen. Vom Aufatmen und dem Durchschreiten neuer Horizonte. Vom freudigen Hinausgehen und Mitgestalten der Welt, damit diese wahrhaft menschlich werden kann. Biblische Impulse „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ Der zweite Brief an die Korinther 3,17 „…wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ Der Brief an die Galater 5,1 „Du hast mich nicht preisgegeben der Gewalt meines Feindes, hast meinen Füßen freien Raum geschenkt.“ Psalm 31,9 Österreichische B i b e l g e s e l l s c h a f t HANDELN www.bibelgesellschaft.at www.bibelwerk.at Roll_Up_2000x1000_OK_FARBVARIANTEN_AUSWAHL_OK.indd 1 21.10.14 21:28 „Man lebt nur einmal.“ Angst Beängstigende Zustände – wer kennt sie nicht? Angst vor Unfrieden und Streit, vor dem eigenen Versagen, Angst vor Verlusten, vor Enttäuschungen? Angst vor etwas Neuem oder Ungewissem, vor dem Scheitern von Beziehungen, vor Krankheit und vor dem Tod … Jede und jeder kennt Ängste und Sorgen. Auch der Bibel sind Ängste nicht fremd: Menschen, von denen die Bibel erzählt, haben Angst vor anderen Menschen, vor Situationen und Herausforderungen in ihrem Leben, vor Feinden – ob es vermeintliche oder wirkliche sein mögen. Die Bibel Impulsfragen > Was macht mir Angst? > Kann ich meine Sorgen aussprechen oder sie Gott anvertrauen? weiß von diesen Ängsten der Menschen und nimmt sie > Was hat mir geholfen, Ängste und Sorgen anzunehmen oder gar sie zu überwinden? ernst. Aber die Bibel bleibt nicht bei den Ängsten stehen! Sie erzählt davon, wie Alltagsängste und Sorgen überwunden werden können. Menschen haben ihre Ängste ihrem Gott anvertraut und sich bei ihm geborgen. Menschen konnten mitten in der Angst Vertrauen und Mut fassen. Sie haben erfahren, dass Gottes bergende Liebe gerade auch in Situationen der Angst um sie ist. Sie haben erfahren, dass sie mit ihrem Gott an ihrer Seite über sich hinauswachsen können, das Leben wagen und vertrauensvoll ihren Weg gehen können. Auch in deinem Alltag gibt es immer wieder Erfahrungen von Sorge oder Angst. In der Bibel kannst du Ermutigung und Zuspruch fi nden. Die Bibel vergewissert dich, dass Gott gerade in Situationen von Angst und Sorge bei dir ist. Biblische Impulse „Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht.“ Der zweite Brief an die Korinther 4,8 „Du hast mir Raum geschaffen, als mir angst war.“ Psalm 4,2 „Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ Das Evangelium nach Johannes 16,33 Quelle Bibeltexte: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift , © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart LEBEN Copyright by: Österreichisches Katholisches Bibelwerk Österreichische B i b e l g e s e l l s c h a f t www.bibelgesellschaft.at www.bibelwerk.at Roll_Up_2000x1000_OK_FARBVARIANTEN_AUSWAHL_OK.indd 4 21.10.14 21:28 „Ich weiß mit mir nichts anzufangen.“ Alter Die Bibel konnte noch von „den Alten“ sprechen und beschreibt sie als betagt und oft auch krank. Deshalb fordert die Bibel für sie besonderen Schutz, nötige Versorgung und Achtung durch die nachfolgenden Generationen. Diese Forderungen gelten auch heute noch. Aber viele ältere Menschen zählen sich heute keinesfalls zu „den Alten“. Denn sie nehmen ihr Altern nicht einfach zur Kenntnis, sondern sie suchen nach erfülltem Leben im Alter. Dieses ist wieder davon abhängig, ob es gesund und rüstig erlebt werden kann, fi nanziell genügend abgesichert ist, welche Interessen und Sozialkontakte bestehen und was als „glücklich“ und „zufrieden“ empfunden wird. Impulsfragen > Welche Lebenserfahrungen möchte ich nicht missen? > Wie erlebe ich meine Beziehungen zur älteren bzw. zur Die Bibel sieht noch „die Alten“ jüngeren Generation? > Woran orientiere ich mich in meinem Leben? eingebunden in einer Großfamilie. Aber das trifft heute nicht mehr zu. Alte und ältere Menschen gehen ihre eigenen Wege, gestalten ihr Leben eigenständig und leben in ihrer eigenen Welt. Die jüngeren Generationen ebenso. So kommt es kaum zum Austausch von Erfahrungen. Und die Generationen lassen einander mit ihren spezifi schen gesellschaft lichen, sozialen und wirtschaft lichen Sorgen und Problemen oft alleine. Die Bibel hebt besonders die Kraft des Glaubens alter und älterer Menschen hervor, die sie im Alter stützt, trägt und zu einem erfüllten Altern beiträgt. Sie empfi ehlt diese Kraft auch den Jungen für ihr Leben zur Nachahmung, denn ewige Jugend gibt es nicht. Biblische Impulse „Ein Ehrenkranz der Alten ist reiche Erfahrung, ihr Ruhm ist die Gottesfurcht.“ Das Buch Jesus Sirach 25,6 „So spricht der Herr: ‚Ich bleibe derselbe, so alt ihr auch werdet, bis ihr grau werdet, will ich euch tragen. Ich habe es getan und ich werde euch weiterhin tragen, ich werde euch schleppen und retten.‘“ Das Buch Jesaja 46,4 Quelle Bibeltexte: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift , © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart SEIN Copyright by: Österreichisches Katholisches Bibelwerk Österreichische B i b e l g e s e l l s c h a f t www.bibelgesellschaft.at www.bibelwerk.at Roll_Up_2000x1000_OK_FARBVARIANTEN_AUSWAHL_OK.indd 9 21.10.14 21:28 „Irgendwas wird es schon geben.“ Jesus Gott ist im Laufe der Geschichte auf vielerlei Weise auf die Menschen zugegangen. Er sorgt sich um sie, denn sie sollen ein erfülltes Leben haben. So hat sich Gott zunächst dem Stammvater des Volkes Israel, Abraham, geoff enbart. Gott hat sich das Volk Israel als „sein Volk“ erwählt und es durch die Patriarchen, durch Mose und durch die Propheten angeleitet, an ihn als den einzigen Gott zu glauben und ihm zu vertrauen. Schließlich hat sich der für die Menschen unsichtbare Gott sichtbar in Jesus Impulsfragen > Woran denke ich, wenn ich „Jesus“ höre? > Was habe ich für mein Leben von Jesus gelernt? > Was habe ich durch Jesus über Gott erfahren? als Mensch ge off enbart. Die Off enbarung Gottes in Jesus führen uns bis heute die Evangelien vor Augen. In ihnen bleibt Jesus unter uns lebendig: sein Leben, seine Worte und seine Lehre, seine Taten, sein Tod und seine Auferstehung. Jesus hat uns von Gott Kunde gebracht, die Frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu jedem Menschen. Wie Gott die Menschen liebt, lässt sich am Leben Jesu ablesen. Diese Liebe ist so stark, dass sie nicht aufh ören kann; sie dauert ewig. Daher hat Gott jedem Menschen auch ein ewiges Leben geschenkt, um ihn ewig lieben zu können. Auch dich! Biblische Impulse „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ – zur Ehre Gottes, des Vaters.“ Der Brief an die Philipper 2,5-11 „Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Das Evangelium nach Johannes 8,12 GOTT Quelle Bibeltexte: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift , © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart Österreichisches Copyright by: Katholisches Bibelwerk Österreichische B i b e l g e s e l l s c h a f t www.bibelgesellschaft.at www.bibelwerk.at Roll_Up_2000x1000_OK_FARBVARIANTEN_AUSWAHL_OK.indd 11 21.10.14 21:28 „Ich habe schon genug eigene Sorgen.“ Fremdsein Du bist es vielleicht gewohnt, zwischen Einheimischen und Zuwanderern zu unterscheiden. Manchmal gesellt sich auch Abwertung hinzu. Welchen Idealen müssen wir eigentlich entsprechen, um dazu zu gehören? Erfüllen wir selbst die Maßstäbe der Zugehörigkeit, die wir Anderen auferlegt haben? Wo verläuft die Grenze zwischen „einheimisch“ und „fremd“? Das Fremde verunsichert uns, weil wir dadurch hinterfragt werden. Mit dem Fremden konfrontiert zu werden, bedeutet auch, zu erfahren, dass es anders geht, als wir es gewohnt sind. In der Bibel gehören die Fremden zum Volk Israel Impulsfragen > Wo habe ich die Erfahrung des Fremd-Seins gemacht? > Wie begegne ich Fremdem und Fremden? > Was kann ich von denen, die mir fremd sind, lernen? dazu. Sie sind nicht zu benachteiligen, sondern als Einheimische zu behandeln. Diese Gleichstellung wird mit der eigenen Geschichte des Volkes Israel begründet – „denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen“. Einen Fremden aufzunehmen und wie den Einheimischen zu behandeln, bedeutet, sich auf die Suche zu machen, die Suche nach dem eigenen Fremd-Sein. Dadurch werden die eigenen starren Grenzen geöff net und durchlässig für das Andere, das mich bereichert und nicht bedroht. Der Gott der Bibel macht keine Unterschiede im Umgang mit allen Menschen. Diesen Umgang sollen wir in unserem persönlichen und auch politischen Leben fördern. Biblische Impulse „Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Das Buch Levitikus 19,33-34 „Gleiches Recht soll bei euch für den Fremden wie für den Einheimischen gelten; denn ich bin der Herr, euer Gott.“ Das Buch Levitikus 24,22 „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“ Das Evangelium nach Matthäus 25,35-36 HERAUSFORDERN Quelle Bibeltexte: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift , © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart Österreichisches Copyright by: Katholisches Bibelwerk Österreichische B i b e l g e s e l l s c h a f t www.bibelgesellschaft.at www.bibelwerk.at Roll_Up_2000x1000_OK_FARBVARIANTEN_AUSWAHL_OK.indd 21 21.10.14 21:28 Zugänge. Begegnungen mit der Bibel Gesamte Ausstellung (22 Roll-Ups, Format 1 × 2 Meter): Entlehngebühr (bei Selbstabholung, sonst zuzüglich Transportkosten): Euro 350,–* für bis zu drei Wochen, jede Folgewoche Euro 100,–* Einzelmodul (3 Roll-Ups): Entlehngebühr (bei Selbstabholung, sonst zuzüglich Transportkosten): Euro 60,–* für bis zu drei Wochen * Inkl. USt. „Ich habe für ein gutes Wort immer ein offenes Ohr!“


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