✛ Philippinen
Die Bibel in Gebärdensprache
Gehörlose Menschen haben ihre eigene Sprache. Das sind nicht einfach nur Gesten –
es ist die Gebärdensprache. Die Hände sind für sie, was für die Hörenden der Mund ist.
Ein Projekt, das an Nachhaltigkeit nichts zu wünschen übriglässt.
Die Struktur und die Grammatik der Gebärdensprache
haben nichts zu tun mit der gesprochenen
und geschriebenen Sprache von hörenden
Menschen. Für viele gehörlose Filipinos und Filipinas
bleibt deshalb die lokale Sprache der Hörenden
immer eine Zweitsprache, zu der sie nur sehr
eingeschränkten Zugang haben. Das gilt für schätzungsweise
eine halbe Million Menschen auf den
Philippinen. Sie selber sehen sich weder als behindert
noch als krank, sondern als eine eigene, stille Bevölkerungsgruppe
– mit dem Wunsch nach biblischen
Texten in ihrer eigenen Sprache.
Deshalb hat die Philippinische Bibelgesellschaft
mit der nationalen Gebärdensprache-Organisation
(PDSLA) ein gemeinsames Projekt über fünf Jahre
ins Leben gerufen. Ziel ist dabei die Übersetzung
von biblischen Texten in die Gebärdensprache. Hinter
der PDSLA stehen gehörlose Geistliche aus verschiedenen
Kirchen, die ihrerseits wiederum eng mit
zahlreichen Gemeinden vor Ort zusammenarbeiten,
die Gottesdienste für Gehörlose anbieten.
Erste Erfolge
Bis jetzt sind zehn biblische Geschichten auf einer
DVD erschienen, so zum Beispiel „Kain und Abel“,
die „Auferstehung Jesu“ sowie die „Heilung eines
Gelähmten“. Bis Ende 2018 sollen weitere 22 Geschichten
Spendenkonto: RLB Wien-Niederösterreich AG • IBAN: AT39 3200 0000 0747 5171 • BIC: RLNWATWW
10 | die Bibel aktuell
So können Sie zum Beispiel helfen:
Mit 25,– Euro …
… unterstützen Sie
die Übersetzung von
„Johannes der Täufer“.
Mit 55,– Euro …
… ermöglichen Sie die
subventionierte Abgabe von
DVDs in Gebärdensprache an
gehörlose Filipinos und Filipinas.
Mit 80,– Euro …
… beteiligen Sie sich an
der Videoproduktion der
„Geschichte vom letzten
Abendmahl“.
dazukommen, geplant sind insgesamt
110 biblische Geschichten in Gebärdensprache. Die
Übersetzungen werden als Video produziert und
jede einzelne Geschichte wird von einem Dolmetscher
in die philippinische Gebärdensprache übersetzt.
Geprüft wird nun auch die Möglichkeit, diese
Übersetzungen als App und auf Online-Plattformen
zugänglich zu machen, da ein riesiger Mangel an
Literatur in der Gebärdensprache besteht.
Eva Thomi