JUNGE MENSCHEN UND DIE BIBEL 07
fremdheit verbunden werden,
sondern mit Weltoffenheit“,
ergänzt Emil Lusser.
VERKNÜPFUNG MIT DEM
LEBEN
Maximilian Schermann meint,
es brauche „Zeit, Geduld, mög-lichst
viele verschiedene Le-benssituationen
über die Texte
zu thematisieren und viel Kraft
des Heiligen Geistes“.
„Die Verknüpfung von den eigenen Lebenserfahrungen
und den Erfahrungen der Menschen in der Bibel“ sei ganz
wichtig, betont Magdalena Ganster, Jugendleiterin in der
kath. Diözese St. Pölten. Dem kann Theresia Dörflinger,
die in Wien kath. Religion unterrichtet, nur zustimmen:
„Junge Menschen müssen lernen, dass in den Texten eine
tiefere Wahrheit steckt, obwohl die Texte so alt sind. Der
Weg dahin ist weit, aber es ist möglich.“
Andrea Postmann, Fachinspektorin für evang. Religions-unterricht
im Burgenland, weiß aus Erfahrung: „Man
muss es ehrlich meinen mit
den jungen Leuten und darf
den Jugendlichen nicht etwas
überstülpen, denn alles, was
Zwang beinhaltet, löst eine
Abwehrhaltung aus.“ Bernhard
Schörkhuber meint: „Die Aus-einandersetzung
mit der Bibel
in religionspädagogischen oder
pastoralen Zusammenhängen
benötigt wirklich fähige Men-schen,
die bereit sind, sich auf
den Weg zu machen, die ihr
Auge gleichzeitig auf die Bibel und auf die Menschen
legen, die das Wissen und Können entwickeln, wahrzu-nehmen,
was Not tut und die befreiende Botschaft der
Bibel lebendig und unter vielen Perspektiven anbieten.“
BRÜCKEN BAUEN
Stefan Haider, der Schulklas-sen
im Bibelzentrum beglei-tet,
bringt es auf den Punkt:
„Vielfalt hat sich bewährt,
schließlich ist die Bibel selbst
vielfältig.“ Pashahlis Archiman-dritis,
Fachinspektor für orth.
Religionsunterricht in West-österreich,
hat das Arbeiten
mit Bildern oder Videomaterial
als hilfreich entdeckt. Theresia
Dörflinger hat mit den Klassen
eigene Bibeln gebastelt und Texte weitergeschrieben.
Auch das Sich-Hineinversetzen in biblische Figuren und
einen Brief schreiben oder szenisch Darstellen käme gut
an. Wichtig sei, Jugendlichen
klar zu machen, dass Altes und
Neues Testament vom selben
Gott erzählen.
Magdalena Ganster denkt „an
einen Bibel-Fotomarathon, bei
dem kreative Fotos zu Bibel-stellen
gemacht werden, oder
an ‚Land-art‘, wo aus Naturma-terialien
eine Bibelstelle inter-pretiert
wird. Spannend sind
natürlich auch ein Escape-Room
Magdalena Ganster
Foto: privat
oder ein Rätseldinner. Wo die Bibel und das Leben heute
zusammen kommen, steckt Energie drinnen“.
Benedikt Schobesberger schätzt Jugendfreizeiten, wo
die Bibel in Kleingruppen gelesen und darüber diskutiert
wird. Anne-Sofie Neumann betont: „Für mich bewährt es
sich, mit der BasisBibel zu arbeiten, da sie gut verständ-lich
ist.“ Häufig bestehe die Gefahr einer zu einfachen,
Theresia Dörflinger
Foto: privat
Andrea Postmann
Foto: Gerald Tschank Schulbild
Maximilian Schermann
Foto: privat
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