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BibelAktuell_02_2014

✛ Weltbund der Bibelgesellschaften Aus aller Welt Die Arbeit der Bibelgesellschaften ist sehr vielseitig, wie auch die Berichte vom „Guten- Samariter-Programm“ in Äthiopien, vom neuen Bibelhaus in Spanien, der Verbreitung von Blindenbibeln, aber auch von der Hilfe nach dem Taifun auf den Philippinen zeigen. Äthiopien „Als mein Mann an AIDS starb, sagten die Leute, die Infektion mit dem Virus sei seine Strafe für Sünde“, berichtet Hirut Alemayhu aus Äthiopien. „Daher schämte ich mich, als ich erfuhr, dass ich ebenfalls HIV-positiv bin. Ich erzählte niemandem davon, nicht einmal meiner Tochter. Jahrelang litt ich unter dem Virus und war schwach. Aber alles änderte sich, als ich an dem Programm „Der Gute Samariter“ der Äthiopischen Bibelgesellschaft teilnahm.“ Hirut Alemayhu lernte, dass HIV/ AIDS eine Krankheit ist, die auch wie andere Krankheiten behandelt werden kann, und ein sinnvolles Leben trotzdem möglich ist. Sie berichtet: „Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich mich öff nen und meine Geschichte erzählen kann. Das weckte in mir den Wunsch, anderen in derselben Lage zu helfen, diese Wahrheiten zu entdecken.“ 14 | die Bibel aktuell Und so wurde Hirut Alemayhu Trainerin des Guter-Samariter-Programms. Dieses thematisiert Vorurteile über HIV/AIDS auf Basis biblischer Geschichten, unterstützt Betroff ene und fordert die Gemeinden auf, den Erkrankten zu helfen, In 40 Sprachen der Welt gibt es bereits vollständige Bibeln in Blindenschrift und Teile der Bibel bereits in 200 weiteren Sprachen. statt sie auszugrenzen. Außerdem verbreitet das Programm lebensrettende Informationen über HIV/AIDS. „Heute setze ich all meine Kraft dafür ein, neue Infektionen zu stoppen“, erzählt Hirut Alemayhu. „Am meisten liegen mir schwangere Frauen am Herzen. Sie sollen sich testen lassen! Wenn sie HIV-positiv sind, sorge ich dafür, dass sie die richtige Beratung und Behandlung erhalten, damit sie das Virus nicht an ihr Kind weitergeben. Einmal habe ich gleichzeitig 360 schwangere Frauen begleitet, und 359 von ihnen brachten HIV-negative Babys zur Welt!“ Weltweit In 40 Sprachen der Welt gibt es bereits vollständige Bibeln in Blindenschrift und Teile der Bibel bereits in 200 weiteren Sprachen. Eine vollständige Bibel in Blindenschrift besteht aus etwa 40 großformatigen Büchern, die zusammen rund 40 kg wiegen. Die Produktionskosten einer Bibel in Blindenschrift liegen durchschnittlich bei mehr als 400,– € pro Exemplar. Da blinde Menschen zu den ärmsten Menschen weltweit zählen, ist dies für die meisten von ihnen unerschwinglich. Blindenbibeln werden daher zumeist kostenlos an Bibliotheken, Einrichtungen für Blinde oder Einzelpersonen weiter gegeben. Zwar geben Bibelgesellschaft en weltweit auch Hörbibeln an Blinde weiter. Viele ziehen es jedoch vor, die Bibel selber zu lesen. Beispielsweise Edson aus Brasilien: „Lesen ist etwas Persönliches“, sagt er. „Es macht einen großen Unterschied, ob du einem Vorleser zuhörst oder selber liest.“ Salamata aus Burkina Faso hat mit Hilfe der Bibel überhaupt erst lesen gelernt: „Lesen zu lernen hat mein Leben verändert“, erzählt sie. „Es macht mich unabhängiger und hilft mir, etwas Produktives mit meinem Leben anzufangen.“ Eine aktive Blindenmission der Bibelgesellschaft en gibt es bisher in 50 Ländern weltweit. Zehntausende blinde oder sehbehinderte Menschen erhalten jedes Jahr Unterstützung durch die Bibelgesellschaft en. Spanien Mit einer offi ziellen Feier eröff nete die Spanische Bibelgesellschaft am 19. Februar 2014 ihr neues Bibelhaus in Madrid. José Luis Andavert, Generalsekretär der Spanischen Bibelgesellschaft , sagte vor den zahlreichen Hirut Alemayhu


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