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✛ Die Bibel ausgelegt Ein Zeuge Jesu Christi braucht die Begegnung mit dem Auferstandenen „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ sagt Jesus zu seinen Jüngern. Was hat es mit dem Zeuge-Sein eigentlich auf sich? Wenn ich als Zeuge vor Gericht erscheinen muss, werde ich immer nach dem Sachverhalt gefragt. Ich muss sagen, wie es war. Das trägt dann dazu bei, so nah wie möglich an die Wahrheit zu kommen. Wenn ich als Zeuge befragt werde, kann ich nicht sagen: „Die Tochter der Freundin meiner Schwiegermutter hat von einer Nachbarin gehört, dass Herr X Herrn Y gegenüber handgreifl ich geworden ist. Sie hat das gleich meiner Frau erzählt. Meine Frau hat mich hergeschickt, damit ich es Ihnen sage.“ So funktioniert das nicht. Wenn ich eine Sache bezeuge, darf ich sie nicht nur gehört haben, sondern muss sie selbst erlebt haben. So war es! Und ich war dabei! Vor vielen Jahren wurde ich Augenzeuge eines Unfalls. Ein Auto erfasste eine ältere Frau auf dem Schutzweg. Ich sah zufällig genau in diese Richtung. Ich werde diesen Film, der nur Bruchteile einer Sekunde ausmachte, wohl nie mehr aus meinem Kopf bekommen. Ich wurde Zeuge dieses Unfalls. Das war in diesem Fall allerdings keine tolle Sache. 8 | die Bibel aktuell „ … ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ Kehrtwende im Leben Lieber bin ich Zeuge eines viel erfreulicheren Erlebnisses: Als ich 21 Jahre alt war, trat Jesus Christus in mein Leben und hat ihm eine Kehrtwende verpasst. Das war zunächst nicht erfreulich. Denn Jesus hatte über Jahre zugewartet, bis ich mein Leben an die Wand gefahren hatte. Diese Geduld mit mir war ihm sicher nicht leicht gefallen. Aber ich war lange nicht bereit, die „Regierung“ über mein Leben abzugeben. Doch dann kam der Zeitpunkt, an dem mir schmerzlich meine eigene Schuld und Sündhaftigkeit bewusst wurde. Und damit kamen auch die alten Prägungen meiner christlichen Erziehung wieder zum Vorschein. Ich wandte mich an Jesus, von dem ich in meiner Kindheit gehört, aber dem ich über Jahre den Rücken zugekehrt hatte. Als ich ihn in aller Stille bat, das Ruder meines Lebens zu übernehmen, erlebte ich wunderbare Vergebung und Wiederherstellung. Die Gnade meines Heilandes war und ist groß! Bis heute berührt mich seine Liebe. Er hat sie mir durch seinen Tod am Kreuz und durch seine Auferstehung bewiesen. Täglich erlebe ich meinen Herrn. Ich darf mit ihm reden, Entscheidungen treff en, Bewahrung erfahren, Geborgenheit spüren. Ich weiß, er lebt – weil er auferstanden ist. Ich rede nicht gegen die Wand, sondern ich stehe in Kontakt mit einer lebendigen, wenn auch unsichtbaren Person. Diese Beziehung kann und will ich von Herzen bezeugen, denn ich bin dem Auferstandenen begegnet! Ein Zeuge Jesu Christi braucht die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen! Er darf nicht nur andere über Jesus sprechen hören, sondern muss den Auferstandenen selbst erlebt haben. Er muss sagen können: Er war es, der in mein Leben trat und es verändert hat! Ich war dabei! Christoph Grötzinger ist seit 16 Jahren Generalsekretär der Österreichischen Evangelischen Allianz. Er ist Beobachter in der Vollversammlung der Österreichischen Bibelgesellschaft . Apostelgeschichte 1,8 (Lutherbibel)


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