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50 Jahre Gute Nachricht Bibel
1997: Unter dem neuen Titel
„Gute Nachricht Bibel“ erscheint
eine gründliche Überarbeitung,
die erstmals auch weibliche
Sprachformen berücksichtigt.
Das Ziel war also eine sinngemäße Übersetzung, die
dem Leser in seinem Verständnis entgegenkommt.
Mit dem bahnbrechenden Erfolg der „Today’s English
Version“ wurde die „dynamische Äquivalenz“
zum Erfolgsmodell für moderne, gut verständliche
Bibelübersetzungen und damit zur Grundlage für
kommunikative Bibelübersetzungen weltweit bis
heute.
Bibel für die Ökumene
Die starke Anlehnung des „NT 68“ an das amerikanische
Original war indes die Kritik, die am schwersten
wog, galt doch gerade in protestantischen Kreisen
die damit einhergehende Abwertung des griechischen
Grundtextes als Sakrileg. Als Folge erhielt
die theologisch fachliche Prüfung der Übersetzung
mehr Gewicht, ohne sich aber vom kommunikativen
Übersetzungsprinzip zu lösen.
Insgesamt musste man das Experiment „NT 68“
aber als geglückt anerkennen: Der Bedarf nach einer
modernen Bibelübersetzung war deutlich geworden,
die Gesamtaufl age belief sich auf 360.000 Exemplare.
Bereits für 1971 plante man eine neue Ausgabe mit
überarbeitetem Text. Mit Beginn der Überarbeitung
16 | die Bibel aktuell
konnten auch die katholischen Bibelwerke für eine
Beteiligung an dem Projekt gewonnen werden. Neben
dem Katholischen Bibelwerk in Stuttgart waren
das die Bibelwerke in Österreich und der Schweiz sowie
die Biblisch-pastorale Arbeitsstelle der Berliner
Bischofskonferenz – der Vertretung der katholischen
Bischöfe in der DDR.
Als 1982 schließlich die Vollbibel erschien, war die
„Gute Nachricht. Bibel in heutigem Deutsch“ die
erste, die von allen Bibelgesellschaft en und Bibelwerken
im deutschsprachigen Raum – den beiden
deutschen Staaten, Österreich und der Schweiz –
mitgetragen wurde. Damit war sie auch die erste und
bislang einzige Bibel, die durchgängig interkonfessionell
verantwortet wurde.
Neue Ausgabe zum „Fünfzigsten“
Zahlreiche weitere kommunikative Bibelübersetzungen
kamen über die Jahre hinzu. Die „Gute Nachricht“
aber konnte ihre Position halten und festigen.
Die Entwicklung zeigt aber auch: Die Erschließung
der Bibel durch zeitgemäße Sprache ist nie abgeschlossen
und muss immer wieder neu erarbeitet
werden. Dazu waren immer wieder teils umfangrei-
NT 68: Die Bibel im Aufbruch
1968: Das „NT 68“
hätte man wohl eher
in einer Bahnhofsbuchhandlung
erwartet als
auf dem Gemeinde-
Büchertisch.
1982: Die „Gute
Nachricht. Bibel in
heutigem Deutsch“
ist die erste und
bislang einzige
Bibel, die durchgängig
interkonfessionell
verantwortet
wurde.
2018: Zu ihrem
„Fünfzigsten“
präsentiert sich
die „Gute Nachricht
Bibel“ mit neuem
Layout und neu
durchgesehenem
Text.
1970 1980 1990 2000 2010