✛ Kuba
Christ sein in Kuba: Pastoren erzählen
Wie sehen Pastoren die Zukunft der Kirche in Kuba? Naomi Caballero Yatos (51) und
Luis Rafael Atarés Favre (56) im Interview mit Horst Scheurenbrand.
Warum kommen in Kuba so viele Menschen neu zum
Glauben?
Rafael: Das liegt unter anderem daran, wie das Evangelium
weitergegeben wird. Wir sprechen mit unseren
Freunden, Bekannten und Nachbarn darüber.
Naomi und ich laden oft befreundete Ehepaare zum
Abendessen ein. Viele kommen danach in unsere
Gemeinde.
Naomi: Viele Menschen sind auch von der diakonischen
Hilfe der Christen so beeindruckt, dass sie
dazugehören möchten.
Wie stellen Sie sicher, dass das geistliche Wachstum
nicht zu kurz kommt?
Naomi: Finden sich mehrere gläubige Paare zusammen,
bilden sie für gewöhnlich eine Hauskreisgruppe.
Die Leiter dieser Gruppen treff en sich regelmäßig
zum Austausch und zur Weiterbildung.
Manche Gruppen wachsen zu Hausgemeinden, die
Gottesdienste feiern wollen. Dann suchen wir eine
engagierte Person, die nebenberufl ich drei Jahre
lang eine theologische Ausbildung absolviert und
Laienpastor wird.
8 | die Bibel aktuell
Wie sind Sie selbst zu Laienpastoren geworden?
Rafael: Niemals im Leben wollte ich eine Bibel anfassen.
Ich bin Arzt und wurde selber krank – eine
sehr schwierige Zeit. Ein Bekannter lud mich in eine
Kirche ein und ich begann, Gott zu suchen. Also
beschäft igte ich mich mit den biblischen Texten.
Was ich darin fand an Zuspruch und Trost, weckte
in mir den Wunsch, Gottes Wort weiterzugeben.
Das Interview führte Horst Scheurenbrand,
Geschäftsleitung Fundraising und Internationale
Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft.
Horst Scheurenbrand von der Deutschen Bibelgesellschaft
im Gespräch mit den Pastoren Naomi und Rafael.
Foto: Alain Montano
Gottesdienst in Alquizar, 50 km südlich von Havanna.