Vom Unsichtbaren ins Sichtbare und wieder ins Unsichtbare:
Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Tirol
ist eine Geschichte der Menschenrechte,
des Zutrauens und des Loslassens.
„Wir wollen für
Betriebe und Gemeinden
arbeiten.
Gemeinnützig tätig
sein für Umwelt
und Mitmenschen.
Damit wir den
Platz, an dem wir
arbeiten, etwas
besser machen.“
Georg Willeit,
Geschäftsführer Lebenshilfe
Klein, inklusiv & unsichtbar
Die große Werkstatt am Domanigweg haben
drei kleinteilige Standorte in Innsbruck abgelöst:
Arbeit Hötting-West, Arbeit Sillside
und Arbeit Tivoli.
Menschen mit und ohne Behinderungen
wohnen Tür an Tür.
Die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner
wohnen jetzt allein in ihrer Garconniere
oder zu zweit bzw. zu dritt in Wohnungen der
Stadt Innsbruck. Acht Menschen mit hohem
Unterstützungsbedarf sind ins neue Sozialzentrum
in Kematen übersiedelt. Peter S.
fühlt sich hier daheim und meint: „Jetzt bin
ich endlich nicht mehr in der Lebenshilfe.“
Das Ausmaß der Begleitung wird individuell
vereinbart – sei es eine 24-Stunden-Assistenz
mit Rufsystem oder stundenweise mobile
Begleitung. So werden aus Menschen mit
Behinderungen Nachbarinnen und Nachbarn,
mit denen man Tür an Tür wohnt. Von denen
man sich Zucker oder Milch ausleihen kann.
Bei denen man läutet, um sie zu besuchen.
Von Innsbruck in die Bezirke
Dieses Vorbild ermutigte Betroffene im ganzen
Land. Sie setzten alles in Bewegung,
um auch in ihrem Bezirk Wohn- und Arbeitsangebote
zu starten. Die ersten Integrations
Kindergärten und die Ambulante
Erziehungshilfe (heute Frühförderung und
Familienbegleitung) entstand. Bald darauf
startete das „Ambulant Begleitete Wohnen“,
der Vorläufer der Mobilen Begleitung. Ab den
90ern beginnt die Lebenshilfe in ganz Tirol
„gemeindenahe Angebote“ zu schaffen.
Aufbruch vom ersten Standort
in Richtung Inklusion.
TÄTIGKEITSBERICHT 2019 5