214 Farben Farben - Allgemeine Informationen
Mit Farben werden auf Werkstücken mit feinen bis gröberen Pinselstrichen
Dekore aufgemalt, daher auch der Name Dekorfarbe. Die bei uns erhältlichen
Dekorfarben werden in zwei Gruppen eingeteilt: brennbare Farben und nicht
brennbare Farben.
Brennbare Farben sind keramische Dekorfarben. Sie bestehen aus einem nicht
brennbaren, stabilen und fein vermahlenem Farbkörper der in den meisten
Fällen mit einer Basis, einer Glasurfritte, homogen vermischt ist. Sie müssen
im Brennofen zumindest einmal gebrannt werden um sich dabei unlöslich mit
einem keramischen Tonscherben zu verbinden. Beim Brand ist zu beachten,
dass eine bemalte Fläche nicht als Stellfläche verwendet wird, da dabei die
Farbe vom Tonscherben mit der Brennplatte „verkleben“ kann.
Nicht brennbare Farben sind Acrylfarben und dürfen NICHT gebrannt werden.
Unsere Acrylfarben sind auf Wasserbasis und werden zum Bemalen von gebrannten,
unglasierten Tonstücken verwendet sowie für Ausbesserungsarbeiten
an Keramiken die nicht nochmals gebrannt werden können/ dürfen.
Alle Farben, sowohl keramische Dekorfarben wie auch Acrylfarben, sind in ihrer
jeweiligen Gruppe untereinander mischbar. Es lassen sich somit viele verschiedene
Farbtöne erzeugen.
Bei den Auftragstechniken werden für keramische Dekorfarben folgende Arten
unterschieden, die auch die korrekte Verwendung der unterschiedlichen
keramischen
Farben wiedergeben.
Erklärungen zu Gefahrenhinweisen siehe Kapitel Rohstoffe Seite 8-9.
Allgemeine Informationen
Bei der Unterglasur-Technik werden keramische Farben auf einen rohgebrannten/
geschrühten Tonscherben aufgetragen und zumeist mit einer
transparenten Glanzglasur vor dem Glasurbrand überzogen. Auf der fertig gebrannten
Keramik kommen dann die Farben sehr intensive zur Geltung. Die
Brenntemperatur hängt unter anderem vom Brennbereich der verwendeten
Glasur ab.
Werkzeuge und Zubehör:
glasierte Fliese oder kleines glattes Schälchen zum Anmischen der Farbe, Palettmesser,
Malpinsel, Glasierpinsel, Dekorfarbe, Gummi Arabicum als Haftmittel,
Wasser und transparente Glasur.
Unterglasur-Technik
1. Rohgebranntes/geschrühtes
Tonstück
mit Werkzeugen und Zubehör.
2. Dekorfarbe mit Gummi Arabicum
in Wasser mit Palettmesser homogen
anmischen.
3. Farbe von Fliese aufnehmen und
mit Malpinsel aufmalen. Anschließend
gut trocknen lassen!
4. Transparente Glasur am Werkstück
auftragen und trocknen
lassen.
5. Fertiges Werkstück nach dem
Brand.
Brennkurve für Unterglasur-Technik
Die Brenntemperatur von 1040°C beim Glasurbrand und ebenso die Haltezeit
von 20 Minuten (= 0,33 Std.) sind Brennwerte die für die meisten erhältlichen
Steingut-Glasuren einwandfrei funktionieren. Jedoch können diese Werte bei
Bedarf je nach verwendeter Brennofengröße leicht verändert
werden.
Bei STZ-Bränden richtet sich die Brenntemperatur nach den Erfordernissen
des
eingesetzten Brenngutes, wie Brennbereich der Tonmassen, der Glasur und der
Dekorfarbe, sowie dem Sinterbereich des Tones, usw. Die Haltezeit sollte auf
mindestens 30 Minuten (= 0,50 Std.) eingestellt werden.
Die Haltezeit der Brenntemperatur sollte der Brennofengröße angepasst werden.
So ist empfehlenswert bei Frontlader-Brennöfen mit breiterem und/oder
tieferem Nutzraum bzw. bei Toplader mit einem größeren Durchmesser
die Haltezeit
um 10-20 Minuten zu verlängern um eine gleichmäßigere
Temperaturverteilung
in der Brennkammer zu erreichen.
Die in der Brennkurve angeführte Brenntemperatur ist somit nur als Richtwert
zu sehen und muss dem tatsächlich eingesetzten Brenngut entsprechend
angepasst
werden!
Segment
(SEG)
Aufheiz-/Abkühl-
geschwindigkeit
Aufheiz-/Abkühl-
zeit
Temperatur
Zeitverlauf
zirka
°C/h Std. °C Std.
Start 20 0
1 180 2,5 450 2,5
2 schnell(1) kurz(2) 1040 6
3 0 0,33 1040 6,33
4 schnell(1) kurz(2) 20 24
(1) … einstellbare Werte skip, 999°C/h, .…; von der Brennofensteuerung abhängig
(2) … einstellbare Werte skip, 0:00 Std., ….; von der Brennofensteuerung abhängig
Auftragetechniken