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Porzellane Porzellane sind bei dünnwandiger Verarbeitung und einem Hochtemperaturbrand ab zirka 1220°C (produktabhängig) durchscheinend, säureresistent und wasserundurchlässig. Sie werden im Oxidationsbrand unter einer sauerstoffreichen Atmosphäre oder im Reduktionsbrand unter einer sauerstoffarmen Atmosphäre gebrannt. Im Reduktionsbrand sollten die meisten Porzellane höher gebrannt werden. Allgemeine Informationen Porzellan-Gießmasse Porzellan-Gießmassen sind sehr fein gemahlene verflüssigte Porzellane zum Einfüllen in Gipsformen. Darin enthaltene Hilfsmittel sind erforderlich damit sich ein stabiler Porzellanscherben in der Gipsform bilden kann und dieser daraus entnommen werden kann. Porzellan-Gießmassen sind als Pulver in Säcken zum selber Anrühren und als fertig verflüssigte Masse in Eimern erhältlich. Verflüssigungsanleitung von Porzellan-Gießmassen In das Anmachwasser wird der Verflüssiger eingerührt und aufgelöst. Unter ständigem langsamem Rühren die Porzellan-Gießmasse hinzugeben; nicht umgekehrt! Bei Bedarf können danach noch Schamotte und Gießreste, jedoch nicht mehr als 10-15%, wiederum unter langsamem Rühren eingebracht werden. Das zu erzielende Litergewicht ist aus der Verflüssigungstabelle ersichtlich. Die Menge des Anmachwassers ist jedoch stark von Faktoren wie der Wasserhärte oder der Restfeuchte in der Trockenmasse abhängig. Daher muss gegebenenfalls etwas mehr oder weniger Wasser samt Verflüssiger zugeführt werden, um das erforderliche Litergewicht zu erreichen. Bei zu geringer Scherbenbildung den Verflüssigeranteil verringern. Die Verflüssigung der Porzellan-Gießmasse sollte bei einer Raumtemperatur von ca. 20°C erfolgen. Um eine optimale Lösung der Masse im Anmachwasser zu gewährleisten, sollte die Masse kurze Zeit eingesumpft werden. Vor Verwendung der flüssigen Masse diese unbedingt sieben. Im Porzellan PC 010B ist der Verflüssiger bereits im Pulver integriert. Bei zu geringer Viskosität kann noch max. 0,05% Gießfix 162 zugegeben werden. Im Porzellan Mont Blanc ist der Verflüssiger ebenfalls bereits im Trockenpulver integriert. Tabellenabkürzungen -Legende WP .… Weichporzellan besteht aus den Grundstoffen Kaolin, Quarz und Feldspat und besitzt einen Brennbereich bis zirka 1350°C. HP …. Hartporzellan enthält als Grundstoffe einen hohen Anteil an Kaolin sowie Quarz und Feldspat. Dadurch ist es nicht so stoßempfindlich als Weichporzellan und unempfindlicher gegen Temperaturschwankungen Der Brennbereich reicht zumeist über 1400°C. Verarbeitung – korrektes Gießen Vor einer Verwendung müssen Flüssigporzellane mit einem Rührquirl gut aufgerührt werden. Dabei ist zu beachten, dass keine Luft in die Masse eingerührt wird. Beim Gießen in kleineren Gipsformen oder in Vollgussformen, wie zum Beispiel bei Tellerformen, können die Porzellane mit Wasser noch leicht verdünnt werden. Unbedingt vor Zugabe von Wasser die Gießmasse gut umrühren, thixotrop eingestellte Massen werden dabei wieder flüssig, und erst dann entscheidet man ob tatsächlich noch Wasser benötigt wird. Das Porzellan in die Gipsform bis zum Rand der Einfüllöffnung in einem Guss einfüllen. Je nach Feuchtigkeitsgehalt der Gipsform (= Saugfähigkeit) und Form des Gussstückes zirka 5-20 Minuten warten bis die gewünschte Wandstärke des Gussstückes erreicht ist. Wenn dabei der Flüssigkeitsspiegel bei der Einfüllöffnung zu stark absinkt, Gießmasse bis zum Rand wieder nachfüllen. Nach Erreichen der gewünschten Wandstärke die Gipsform verkehrt, also mit der Einfüllöffnung nach unten, so abstellen, dass die überschüssige Gießmasse auslaufen kann. Am besten die Gipsform auf zwei Holzstäbe stellen, die auf einem Auffangeimer liegen, und in Ruhe auslaufen lassen. Erst wenn das Gussstück angetrocknet ist aus der Form nehmen und die Nahtstellen im lederharten Zustand mit Töpfermesser und Schwamm verputzen. Vorsicht beim Verputzen: Trotz Zusätzen im Flüssigporzellan ist das Stück dennoch leicht zerbrechlich. WAK … Wärmeausdehnungskoeffizient beschreibt die Veränderung der Abmessung eines Stoffes bei Temperaturveränderung. TS … Trockenschwindung beschreibt die Schwindung des Tones/der Masse von der Verarbeitung bis zur angepassten Raumfeuchte (= Lufttrocknung) nach ein paar Trocknungstage. Info: Die technischen Daten zu den Porzellanen haben nur informativen Charakter. Eine Haftung daraus kann nicht übernommen werden. Brennkurve für Rohbrand/Bisquitbrand Segment (SEG) Aufheiz-/Abkühl- geschwindigkeit Aufheiz-/Abkühl- zeit Temperatur Zeitverlauf zirka °C/h Std. °C Std. Start 20 0 1 100 4,5 450 4,5 2 schnell(1) kurz(2) 1000 7,5 3 schnell(1) kurz(2) 20 24 (1) … einstellbare Werte skip, 999°C/h, .…; von der Brennofensteuerung abhängig (2) … einstellbare Werte skip, 0:00 Std., ….; von der Brennofensteuerung abhängig Die Brenntemperatur von 1000°C beim Rohbrand/Bisquitbrand kann bei Bedarf auf bis zirka 800°C gesenkt werden, in Abhängigkeit der benötigten Weichheit des Porzellans wie es zum Beispiel bei der Herstellung von Porzellanköpfen und Gliedmaßen beim Verputzen mit einem Schleifpapier notwendig ist. 62 Tone - Massen - Porzellane


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