NIEDERÖSTERREICH
Rund um Ostern feiern katholische
Mostviertler den „Godntag“: An diesem
Tag kommen die Taufpaten, die „Godn“, zu
Besuch und haben ein Mitbringsel für die Kinder
im Gepäck: das „Godnküpfi“. Aus Hefeteig,
kunstvoll geflochten und zu einem großen Kipferl
geformt, ist die süße Köstlichkeit fester Bestandteil
des Brauchtums an den Osterfeiertagen.
Die Brioche wird mit einer Münze gespickt,
zusammen mit den Ostereiern überreicht
und kommt neben dem traditionellen
Osterschinken auf den Tisch.
BURG ENLAND
Zu Ostern verschönern die
Burgenländerinnen in Stinatz im
südlichen Burgenland ihre Ostereier
mit filigranen Gravierungen. Mit
scharfen Messern und ruhigen Händen
ritzen sie wunderschöne Muster in die
bunt gefärbten Eier. Dafür wird die Schale
mit speziellen Farben behandelt, die sie
widerstandsfähiger macht. Diese alte
Handwerkskunst stammt von den
Kroaten in der Region und wird seit
mehr als 100 Jahren weitergegeben.
STEIERMARK
Am Karsamstag, bevor die
Osterspeisen geweiht werden, sind
oststeirische Kinder bereits früh auf den
Beinen. Als „Weihfeuerträger“ treffen sie
einander mit sogenannten Gluttöpfen bei der
Kirche, um ihren Zunder mit dem geweihten Feuer
zu entzünden. Danach heißt es schnell sein, denn
es gilt, das Feuer als Erster von Haus zu Haus zu
bringen. In früherer Zeit konnten die Menschen das
Herdfeuer nicht ausgehen lassen, daher verwendeten
sie eigene Gluttöpfe, damit es die ganze
Nacht überdauerte. Nur einmal im Jahr, am
Karfreitag, ließ man das Feuer bewusst ausgehen.
Am Karsamstag wurde es dann
mit dem „geweihten Feuer“ aus
der Pfarre wieder entzündet.