Friede, Freude, Eierkuchen
- und Osterschinken!
Warum Os te rn v ie l m ehr i s t al s
ki lomete rlan ge Sta us und zu vie l
Schokolade .
Wer beim Wort „Ostern“ zuallererst an kilometerlange
Staus auf den Autobahnen denkt, weil seltsamerweise
halb Österreich unterwegs ist, um die
Feiertage entweder mit der Familie am Land, beim
Skifahren oder Wellnessen zu verbringen, dem sei
ein wenig mehr Romantik nahegelegt. Ostereier!
Schokohasen! Die ersten Sonnenstrahlen oder der
letzte Schnee! Ostern kommt mit hohem Gute-Laune
Potenzial. Wer zu Ostern noch nicht in Stimmung
für die kommende warme Jahreszeit ist, dem hilft
vielleicht – wie so oft im Leben – die Erinnerung an
die Kindheit.
Klebrige Finger vom Ostereier Bemalen.
Das hochrote Gesicht von Mama, Papa oder Oma,
wenn das zehnte Ei ausgeblasen ist. Und das Lachen,
wenn es als Erstes dabei heil geblieben ist.
Der Ärger darüber, wenn der Wetterbericht wieder
nicht gestimmt hat und der Schneeregen der Ostereiersuche
im Freien einen Strich durch die Rechnung
macht. Bis man merkt, dass es drinnen mindestens
genauso lustig ist. Und die Suche nach dem letzten
Osternest in der Sockenschublade die Lustigste ist.
Der Geschmack im Mund, wenn man versehentlich
in das Schokoei mit der Likörfüllung gebissen hat.
Den Schokohasen am Ostermontag zum Frühstück
essen, schnell, bevor Mama und Papa aufwachen!
Das Grummeln von Mama (von dem sie glaubt, dass
wir es nicht mitbekommen) angesichts der mindestens
20 bunten gekochten Ostereier, die es ab jetzt
in den nächsten Wochen jeden Tag zum Abendessen
geben wird, bis sie keiner mehr sehen kann.
Die Freude darüber, dass man endlich einmal mit
dem Essen spielen kann – Stichwort Eierpecken!
Und nicht zuletzt: die Osterjause mit Schinken, frischem
Brot und süßem Brioche.
Wenn der Stress des Alltags die Menschen nach dem
Jahreswechsel wieder so schnell im Griff hat und
man sich fragt, wie das neue Jahr schon wieder so
alt sein kann, ist Ostern vielmehr als nur „endlich wieder
ein paar freie Tage“. Für jene, die beschlossen
haben, zu verzichten und sich, nicht nur beim Essen,
aufs Wesentliche zu reduzieren, ist es das genussvolle
Ende der Fastenzeit. Und in jedem Fall ein kurzes
Innehalten im Kreise seiner Herzensmenschen, um
dann gemeinsam mit Freude und Leichtigkeit in den
Frühling zu starten.
Im Auto, im Stau auf der Autobahn ist Ostern wohl
niemandem nach „Friede, Freude, Eierkuchen“.
Aber spätestens, wenn die ersten Schokohasen geköpft
sind, die bunten Eier geschält werden und der
Osterschinken auf dem Tisch steht, ist die Welt mehr
als in Ordnung.