Liebesgeschichten und Heiratssachen
Nicht nur der Frühling sorgt für besondere Gefühle, auch die Liebe zum Tennissport bringt so
manche Herzen in Einklang. Beispiele dafür gibt es viele – von der internationalen Tour bis hin zu
den Tiroler Tennisplätzen.
Wo die Liebe hinfällt, ist nicht
immer auszurechnen. Mitunter
schlägt sie auf dem Tennisplatz ein wie
ein Ass im roten Sand. Warum sollte es
dort auch anders sein als etwa im Büro?
Liebe am Arbeitsplatz, das kommt unter
Tennisprofis vor – und gar nicht selten.
Das berühmteste Liebes-Doppel sind wohl
Andre Agassi (48) und Steffi Graf (49). Der
US-Amerikaner und die Deutsche fanden
zwar erst am Ende ihrer Karrieren zueinander,
doch der Zeitpunkt 1999 dürfte der
richtige gewesen sein: 2001 heirateten sie,
vier Tage später kam Sohn Jaden Gil zur
Welt, zwei Jahre später Tochter Jazz Elle.
Agassis Liebeserklärung bei Grafs Aufnahme
in die Tennis-Hall-of-Fame 2004
rührte nicht nur sie zu Tränen. „Ich suche“,
sagte er, „nach angemessenen Worten für
die Person, die mein Leben verändert hat.
Doch ich merke, dass die Worte erst noch
erfunden werden müssen, die groß und
bunt und wahrhaft genug sind, um das
10 insideout april – nov. 19
Herz und die Seele dieser Frau zu
beschreiben, die ich liebe – Stefanie.“
Noch auf der Tour unterwegs sind hingegen
Roger Federer (37) und Miroslava Vavrinec
(41), genannt Mirka. Bei den Olympischen
Spielen 2000 fanden sie einander, 2009
wurde geheiratet. Die gebürtige Slowakin,
einst Nummer 76 der Welt, hatte ihre Karriere
verletzungsbedingt aufgeben müssen,
wechselte dann in Federers- Team und
agiert dort bis heute im Hintergrund. „Als
ich sie getroffen habe, hatte ich keine Titel,
jetzt habe ich 76. Also, man sieht, was da
passiert ist“, sagte der Schweizer Ende
2012. Und es ist noch nicht vorbei: Heute
(31. März 2019) sind es 101 Titel und nach
den Zwillingen Myla Rose und Charlene Riva
(10) folgten weitere - Lennart und Leo (4).
Dominic und Kristina
So weit sind andere nicht. Zumindest noch
nicht. Die Australier Nick Kyrgios und Aijla
Tomljanovic, Stan Wawrinka (SUI) und
Donna Vekic (CRO) oder das Tennis-Traumpaar
Italiens Fabio Fognini und Flavia
Pennetta. Erst seit Anfang des Jahres offi-
ziell liiert sind Gael Monfils (FRA) und Elina
Switolina (UKR). Auch Österreichs Nummer
eins Dominic Thiem ist mit einer Tennis
spielenden Kollegin zusammen – mit
Kristina Mladenovic (FRA), die ebenfalls 25
Jahre alt ist. Die beiden gestanden vor etwa
eineinhalb Jahren ihre Liebe zueinander
und dass sie „so ziemlich seit Beginn 2017“
ein Paar seien. Ihre Zuneigung beschränkt
sich nicht nur auf die Zeit der Zweisamkeit.
„Wenn ich ihm bei einem Match zuschaue,
ist es so, als ob ich selbst spielen würde“,
beschreibt „Kiki“.
Beziehung nach dem Karriereende
Für die Tirolerin Barbara Schett-Eagle, mit
Ex-Tennisprofi Joshua Eagle (45, Karriere-
High 219) seit 2007 verheiratet, ist dieses
von Mladenovic beschriebene „Mitgefühl“
ein entscheidender Grund, warum sich private
Doppel ergeben: „Das Verständnis füreinander
ist einfach da. Beide kennen den
Druck und das tägliche harte Training.“ Da
brauche es keine Erklärungen, der Partner
mache genau das gleiche durch. „Dazu
kommt, dass das Feedback ehrlich ist und
der gegenseitige Austausch hilft, um
durchzuhalten“, glaubt Schett. Ihre eigene
Beziehung begann aber erst mit dem Karriereende.
„Wir haben uns schon länger
gekannt und waren Freunde, aber erst als
klar war, dass wir uns lange nicht mehr
sehen werden, waren plötzlich Gefühle da.
Der Rest ist Geschichte“, erzählt die 43-jährige
Mutter (Noah, 10).
Zusammen auf dem Platz
Schon von Jugendturnieren her kennen
sich hingegen Andreas Haider-Maurer (32,
Karrierende 2018) und Iris Khanna, 2001
Future-Siegerin in Turin. 2015 übernahm
die Tirolerin Ring und Nachnamen. „Mir hat
es immer gut getan, Iris an meiner Seite zu
haben. Vor allem, wenn es nicht so gut
lief“, beschreibt der gebürtige Niederösterinternational
Exklusiv für „insideout“ – Familie Schett-Eagle mit ihrem zehnjährigen Sohn Noah.