„Baustelle“ ÖTV vorerst stabilisiert
Ein neuer Präsident, ein neuer ÖTV? Mit dieser Frage titelte „insideout“ in der 18. Ausgabe die Wahl
Werner Klausners zum ÖTV-Präsidenten. Nach einem Jahr warf der 52jährige das Handtuch. Weshalb
und wie es im ÖTV weitergeht – TTV-Präsident Walter Seidenbusch gab Antworten.
Was war der Grund für den Rücktritt
Klausners?
Seidenbusch: Die Kündigung einer sehr
versierten Angestellten mit großer Sachkenntnis
im ÖTV-Büro hat sieben Landesverbände
bewogen, in geheimen Sitzungen
ihren Unmut über Unzulänglichkeiten in
der Südstadt, über Förderungen, über
Strukturen usw. auszudrücken. Es wurden
neue Statuten formuliert, die das Länderkuratorium
als Gremium nicht mehr vorsahen,
dafür aber alle Landesverbandspräsidenten
in das ÖTV-Präsidium hievten. Dies
wurde dem ÖTV-Präsidenten übermittelt
mit der Empfehlung, auch seine Position
zur Verfügung zu stellen. Dass der Präsident
daraufhin seinen sofortigen Rücktritt
erklärte, versteht sich von selbst.
12 insideout april – nov. 19
Kann man diesen Schritt nachvollziehen?
Seidenbusch: Selbstverständlich kann
man diese Reaktion nachvollziehen, wenn
man weiß, wieviel Zeit und Energie der
Präsident Werner Klausner für den ÖTV
aufgewendet hat. Seine Lebenseinstellung
basiert auf Werten wie Respekt, Toleranz,
Sachlichkeit, Ehrlichkeit und Bereitschaft
zur Kooperation. Und genau diese Eigenschaften
vermisste man bei den Proponenten
der Gegenseite.
Wie immer, das stellt dem österreichischen
Tennissport kein gutes Zeugnis aus oder?
Seidenbusch: Es ist richtig, dass man sich
Imagepflege anders vorstellt. Es wird die
Aufgabe des neu zusammengesetzten Präsidiums
sein, möglichst schnell durch Aktionen
zu beweisen, wie schlagkräftig und
effektiv das Gremium ist.
War die Person Walter Seidenbusch als
Präsident im Gespräch?
Seidenbusch: Nein, weil ich schon zu
Beginn der Diskussionen erklärt habe, die
Präsidentschaft beim TTV nicht abgeben zu
wollen. Laut § 27 a) der Statuten des ÖTV
ist die Funktion des ÖTV-Präsidenten
unvereinbar mit der Funktion des Präsidenten
eines Landesverbandes.
Als Vizepräsident wurde deine Arbeit bei
der Generalversammlung in Elixhausen
honoriert und bestätigt, welche Aufgaben
warten weiterhin auf Dich?
Seidenbusch: Durch den geplanten Reorganisationsprozess
werden Strukturänderungen
notwendig werden, die Statuten
national
Drei Damen und drei Herren repräsentieren das ÖTV-Präsidium. V.l.: Raimund Stefanits, Elke Romauch, Barbara Muhr, Christina Toth,
Walter Seidenbusch, Günter Kurz.