In Tirol werden heuer in Telfs (7. Bis 14. Juli)
und Kramsach (15. Bis 21. Juli) zwei Turniere
dieser Größenordnung ausgetragen.
Ende der Challenger-Tour-Finals
Bereits im November vergangenen Jahres
wurde mit den #NextGen-Finals ein völlig
neuer Wettbewerb mit dazugehörigem
„Race to Milan“ und einschlägigen Marketingkampagnen
aus dem Boden
gestampft. Was gerne an dieser Stelle vergessen
wird, war die damit einhergehende
Beerdigung der ATP-Challenger-Tour-Finals.
Von 2011 bis 2015 trafen sich alljährlich im
brasilianischen Sao Paulo die Jahresbesten
des sogenannten „Unterbaus“. Die
Challenger-Finals waren mit einem
Gesamtpreisgeld von 220.000 US-Dollar
und 125 Weltranglisten-Punkten für den
Turniersieger das mit Abstand bestdotierte
Turnier der ATP-Challenger-Tour. Nun wurde
diese Veranstaltung, die zugegebenermaßen
kaum im Fokus des ö¦entlichen Interesses
stand, mehr oder weniger stillschweigend
liquidiert.
Es stand zu befürchten, dass die „zweite
Liga des Herrentennis“ in Zukunft vielleicht
noch stiefmütterlicher behandelt werden
würde, als das bereits eh schon der Fall
gewesen sein mag. Doch es kam anders.
Da viele Spieler der „nächsten Generation“
vorrangig auf der Challenger-Tour unterwegs
sind, hat die ATP zumindest ihre
interne Berichterstattung mit Live-Streams
und ausgiebigeren Berichten von den Turnieren
abseits der großen Arenen und
Plätze intensiviert. So war es absehbar,
dass der Reformdrang der Organisation
auch nicht vor der Challenger-Tour halt
machen wird. Auch hier sind entsprechende
Veränderungen für die kommende
Saison vorgesehen.
Was passiert mit der Challenger-Tour?
Als vorrangiges Ziel wird dabei ausgegeben,
die Aufstiegsmöglichkeiten von
einem Level zum nächsten innerhalb der
Profi-Tour zu verbessern. Es soll den Spielern
ein klarer, eindeutiger und fairer Weg
geebnet werden, was gleichwohl bedeutet,
dass die Gesamtanzahl von Profis, die in
der ATP-Weltrangliste auftauchen, verringert
werden soll. 2018 waren in der Weltrangliste
noch über 2000 Spieler gelistet –
mit der Systemänderung soll eine drastische
Reduktion stattfinden. Durch das Aufheben
der Vergabe von Weltranglistenpunkten
auf der Mehrzahl der Turniere auf
der neu eingeführten ITF-World-Tennis-Tour
kann dies erreicht werden.
Die ATP-Challenger-Tour soll zudem professionalisiert
und die Standards auf den Turnieren
verbessert werden. Bei circa 180
Turnieren in 40 Ländern stellt dies eine
herausfordernde Aufgabe dar.
Das sind die Veränderungen zum
Saisonstart 2019 im Einzelnen
1. Einführung eines Hauptfeldes mit 48
Spielern. 4 Spieler treten in der Qualifikation
an. Die Turniere haben hierbei
Plätze für Spieler von der ITF-World-Tennis
Tour zu reservieren. Es besteht
auch die Möglichkeit, einen Einzelwettbewerb
mit 56 Spielern auszutragen.
2. Re-Branding der Turniere analog zum
Punktesystem auf der ATP-World-Tour
mit fünf Kategorien: Challenger Tour
125, Challenger Tour 110, Challenger
Tour 100, Challenger Tour 90, Challenger
Tour 80. Die Turniere der höchsten
Kategorie vergeben ein Gesamtpreisgeld
in Höhe von 137.560 Euro, die der
niedrigsten von 46.600 Euro.
3. Sämtliche Turniere finden nur noch
über 7 Tage von Montag bis Sonntag
statt, beginnend mit der Qualifikation
am Montag. Der Hauptfeldwettbewerb
und die Doppel starten dienstags.
4. Alle Turniere müssen „Hospitality“,
also die Unterkunft, für alle Spieler
des Hauptfeldes stellen.
5. Jeder Spieler erhält ab der ersten
Runde Preisgeld. Schätzungen zufolge
werden im kommenden Jahr rund eine
Million US-Dollar mehr an Preisgeld
ausgeschüttet, ausgehend von der
gleichen Anzahl an veranstalteten Turnieren.
6. Durch die Sieben-Tage-Regelung entfallen
Special Exempts (SE).
7. Die allgemeinen Bedingungen auf den
Turnieren sollen verbessert werden.
Hierfür wird von den Veranstaltern verlangt,
mehr Practice-Courts zur Verfügung
zu stellen. Auch die Anzahl der
von der ATP gestellten Stuhlschiedsrichter
soll erhöht sowie die medizinische
Versorgung verbessert werden.
Mehr qualifizierte Physiotherapeuten
und ein Turnierarzt sollen während der
Turnierwoche den Spielern bereitgestellt
werden.
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