Mehr rot-weiß-rot in der Bundesliga
In der ersten von zwei Reform-Etappen der österreichischen Bundesliga müssen mehr Österreicher
im Einzel und Doppel (Damen und Herren) eingesetzt werden. Zur Freude der Tiroler Protagonisten
IEV, Wörgl und Telfs, nur Kufstein hält nichts von den neuen Pflichten.
„Nicht nachvollziehbar“, opponiert Markus
Erler. „Das verstößt gegen das EU-Recht
und trit uns als grenznaher Verein
besonders hart“, hackt der Mannschaftsführer
des Kufsteiner Damen-Bundesligateams
nach.
Um was geht es eigentlich? Um den Passus
in den Durchführungsbestimmungen, dass
im Jahr 2019 zwei Österreicherinnen
jeweils im Einzel und Doppel eingesetzt
werden müssen. Bei den Herren sind es
drei.
2020 wird die Zahl der Spielerinnen und
Spieler mit österreichischer Staatsbürgerschaft
auf jeweils drei bei den Damen und
vier bei den Herren erhöht. Für Erler ist
diese Regelung „Explosiv“. Er verpflichtete
mit Sophia Wurm für die diesjährige Saison
ein Tiroler Talent.
20 insideout april – nov. 19
Im Gegensatz zu den Kufsteiner Bedenken
kommen aus den drei weiteren Tiroler Bundesligavereinen
positive Rückmeldungen.
Martine Stauder vom TK IEV MED-EL findet
die Regelung „okay“. „Es geht doch nicht,
dass ein Team aus Nicht-Österreicherinnen
Mannschaftsmeister wird“. Zum sportlichen
Ziel des Traditionsvereins in der 1.
Bundesliga erklärt Stauder, „dass es
schwer wird, den Klassenerhalt zu scha¦en,
aber mit Neuzugang Anna-Lena Ebster und
den bewährten Stammspielerinnen werden
wir alles probieren, um erstklassig zu
bleiben“.
Nach unten, also Richtung 2. Bundesliga,
orientiert sich Coach Stefan Schneck mit
seinen Wörgler Bundesliga-Damen. Heißt
im Klartext, dass nicht um jeden Preis um
den Klassenerhalt gekämpft werden wird.
Wie immer: Schneck steht das gleiche
Team wie im Vorjahr zur Verfügung, wobei
Tirols Meisterin Ema Vasic (sie trainiert
übrigens in Serbien) nicht immer zur Verfügung
stehen wird. Positiv, dass der neue
Pachtvertrag dem TC Wörgl den Spielbetrieb
bis 2021 garantiert. „Positiv“ aus
Sicht Schnecks ist auch die neue Regelung
in puncto Pflichteinsätzen von österreichischen
Spielerinnen.
O¦ene Türen schlägt der neue Passus beim
TC Telfs ein. Das einzige Tiroler Herren-
team in der Bundesliga, das im Vorjahr mit
eigener Kraft den Aufstieg in die oberste
Spielklasse gescha¦t hat, erkennt darin
nur Vorteile. „Weil“, so Vizepräsident Dietmar
Härting, „die Vision von einem Team
aus jungen Tiroler Spielern kräftige Nahrung
erhält. Auch durch die Neuzugänge
der Tiroler Sandro Kopp und Aleksandar
Tomas.
Erste Termine:
1. Bundesliga, 25. Mai: IEV spielfrei; ULTV
Linz – TC Wörgl; TC Telfs – TC Dornbirn.
2. Bundesliga, 18. Mai: TC Dornbirn – TC
Sparkasse Kufstein. (ru)
national
Die Telfer Herren, auf dem Bild mit Marcel Zimmermann, Matthias Haim, Luca Maldoner (stehend),
Philipp Schroll, Jakob Schubert und Adrian Gruber (vorne) schaten den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Anna-Lena Ebster verstärkt das Damenteam des
TK IEV MED-EL.