regional
auf tour mit
Hallo, mein Name ist Anna Pircher.
Vielleicht bin ich dem einen oder
anderen auf einem Tennisplatz in Tirol
schon mal aufgefallen. Nicht, weil ich um
Längen herausrage, selbst wenn ich mit
meinen acht Jahren und 1,43 Metern schon
eher groß bin. Auf den ersten Blick sieht
man dies bei Matches nämlich gar nicht,
denn meine Gegnerinnen sind immer alle
älter als ich.
Heuer im Feber etwa, gelang es mir, den
Tiroler Meistertitel in der Altersklasse U12
zu holen. Mit acht Jahren scha¦te ich es
auch schon ins U11-Nationalteam Österreichs.
Und für den ÖTV-Jugendcircuit, eine
nationale Turnierserie, bekam ich sogar
eine „Green Card“, eine Ausnahme-Genehmigung,
um bei den zwei, drei Jahre Älteren
schon mitspielen zu dürfen.
Daran, dass ich meist die deutlich Jüngste
in einem Turnierraster bin, habe ich mich
längst gewöhnt. Es war eigentlich nie
anders und macht mir nichts aus. Ich liebe
es eben, mich mit anderen zu messen.
Wenn die Gegnerin stark spielt, wir ein
spannendes Spiel haben, das ich womöglich
auch noch gewinnen kann, ist das voll
cool. So gesehen ist es bei Niederlagen
auch ein Trost, dass ich jünger und vielleicht
unerfahrener als die meisten Konkurrentinnen
bin. Verlieren gefällt mir
weniger, aber das gehört eben dazu. Da
bin ich schon mal enttäuscht, nach ein
paar Minuten legt sich das allerdings wieder.
Kopf hoch, weiter geht’s, wo ist das
nächste Turnier, sage ich mir dann immer.
Mama Doris ist immer dabei
Zu den Spielen begleitet mich immer
meine Mama Doris. Sie ist selbst begeisterte
Tennisspielerin, Trainerin und auch
30 insideout april – nov. 19
Mannschaftsführerin bei unserem Heimatclub,
dem TC Zams. Ich kann mich also
gar nicht erinnern, wann ich das erste Mal
auf einer Tennisanlage war. Vermutlich
schon ganz, ganz früh. Zum ersten Mal
einen Schläger in der Hand hatte ich mit
etwa zwei Jahren, mit drei schlug ich schon
regelmäßig Softbälle und wollte dann auch
unbedingt Matches spielen. Danach ging
es Schlag auf Schlag weiter. Heute trainiere
ich drei Mal pro Woche in Zams und bei
Tennis Royal mit Hannes König in Mieming.
Mein Lieblingsfach in der Volksschule Landeck
zu erraten, fällt wohl nicht schwer:
Neben dem Turnunterricht mag ich auch
Mathematik- und Musikstunden. Taekwondo
und Fußballtraining machen mir
ebenso Spaß wie mit meinen Freundinnen
zu spielen. Die Tage sind ziemlich ausgefüllt,
denn nach der Schule muss zunächst
die Hausübung gemacht werden, danach
geht es zum Training und am Wochenende
oft zu Turnieren. Aber: Ich liebe das, ich
möchte es nicht tauschen wollen.
Ich träume davon einmal bei den Australien
Open zu spielen
Mein großer Traum ist es, irgendwann einmal
auf Plätzen zu spielen, die ich vom
Fernsehen her kenne – so wie etwa auf
dem Center Court bei den Australian Open.
Das muss richtig toll sein. So viele
Zuschauer und eine tolle Stimmung. Mich
selbst stört Publikum nämlich gar nicht.
Ich mag es sogar, wenn mir viele Leute
zuschauen, auf abgelegenen Plätzen
spiele ich hingegen gar nicht so gern. Einmal
durfte ich schon eine große Anlage
kennenlernen: Im Herbst scha¦te ich es,
mich als eine von zwei U10-Spielerinnen
Österreichs für die „Kinder+Sport Tennis
Trophy“ in der Mouratoglou Academy in
Nizza zu qualifizieren. 40 Tennisplätze gibt
es dort, das war ein Erlebnis!
Dominic Thiem ist wirklich nett
Cool war auch, Dominic Thiem in der Südstadt
zu tre¦en. Als wir mit dem Nationalteam
dort waren, hat er sich mit uns unterhalten
und Autogramme gegeben. Er ist
wirklich nett. Seine Unterschrift ziert nun
meine Tennistasche. Vorbilder aus dem
Tennissport habe ich sonst aber keine.
Was ich selbst für die Zukunft plane?
Meine Geburtstagsparty! Im Mai werde ich
nämlich endlich neun Jahre alt.
Eure Anna
Anna
Pircher
Ich liebe es, mich zu matchen
Mit Balltippen beginnt’s …