70 Jahre
Eine runde
Sache
Der Tiroler Tennisverband wird 70 Jahre
alt – oder besser jung. Rund 130 Vereine
finden in ihrem Fachverband seit jeher
einen kompetenten und verlässlichen Partner.
Meisterschaften von den Kindern über
die Allgemeine Klasse bis zu den Seniorinnen
und Senioren, auch in Mannschaftsbewerben,
werden bestens organisiert. Damit
beweist der Tennissport, dass er weit mehr
ist als TV-gerechte Grand Slam Turniere
oder die ATP-Tour – er ist ein bei der Bevölkerung
beliebter und geschätzter Motivator
zu Bewegung unter freiem Himmel und im
Winter in der Halle. Die Freude an der Be -
wegung, am Wettbewerb und am gemeinsamen
Sport wird vermittelt und gelebt. S eit
nunmehr 70 Jahren. Das bedeutet auch, dass
Generationen von Funktionärinnen und
Funktionären, Coaches und Aktiven den
Tennissport in Tirol gemeinsam geformt,
geprägt und weiterentwickelt haben, dass
Talente auch zu Aushängeschildern werden
und sogar weltweit – wie zum Beispiel Barbara
Schett – für Furore sorgen können. Für
dieses Engagement im Zeichen des Tennissports
über sieben Jahrzehnte hinweg
möchte ich meine Glückwünsche und ein
herzliches Dankeschön überbringen, denn
ohne die Menschen, die rundherum dafür
sorgen, dass eine Sportart funktionieren
und betrieben werden kann, wäre so vieles
in Tirol und für unsere Bevölkerung nicht
möglich.
Alles Gute und auf eine erfolgreiche
sportliche Zukunft!
Herzlichst, Mag.a Elisabeth Mayr
Sportstadträtin von Innsbruck
Tiroler Damen
stürmten in die Top 100
Wer war die spielstärkste Tirolerin? Wer war der beste Tiroler in
70 Jahren Tiroler Tennissport? Einfache Fragen, auf die es aber
gar keine leichten Antworten gibt; nicht geben kann.
Weil erstens keine Zeit mit einer
anderen vergleichbar ist und zweitens
in den ersten Wettkampfjahren nach
1945 auf den nationalen und internationalen
TennisCourts
andere Bedingungen
herrschten. Damals wurde zum Beispiel
noch mit HolzRackets,
Darmsaiten und
weißen Bällen serviert, damals gab es
keine Weltranglisten, damals war Tennis
kein Volkssport, damals…?
Tirolerinnen fielen in Wimbledon auf
Ja, damals spielte sich eine junge Innsbruckerin,
Doris Schuster nämlich, in den Vordergrund.
Sie stand im Juniorinnen-Finale
in Wimbledon und erreichte 1961 im Tennis
Mekka das Achtelfinale der Damen.
Fast 40 Jahre später (2000) spielte sich die
Außerferner Hoffnung, Patricia Wartusch,
an gleicher Stelle in die dritte Runde. Ein
Höhepunkt, der für Schlagzeilen sorgte.
Auch der Einsatz bei den Olympischen
Sommerspielen in Sydney. In ihrer Karriere
scheinen auf der WTA-Tour zwei Einzel- und
sechs Doppeltitel, sowie Einsätze in
Österreichs Fed-Cup-Team auf.
Golden Girls im Olympiateam
Ins österreichische Olympia-Team spielten
sich auch Sylvia Plischke und Barbara
Schett. Schett war zweifellos die erfolgreichste
Tiroler Spielerin in ihrer Zeit. Platz
sieben der Weltrangliste ist Beleg dafür.
Ein Platz, der bislang von keiner Österreicherin,
geschweige denn von einer Tirolerin
erreicht wurde. Eine Platzierung, die
durch den Einzug ins Juniorinnen-Finale
von Wimbledon (1995), drei Einzel- und
zehn Doppeltitel auf WTA-Ebene, sowie
dem Einzug ins Viertelfinale der US Open,
verbunden mit dem Masters-Finale 1999
auf der Damen-Tour eindrucksvoll untermauert
wird. ▸ ff. S.6
Vereint im österreichischen Fed-Cup-Team – die sogenannten „Golden Girls“ aus Tirol:
Sylvia Plischke, Patricia Wartusch und Barbara Schett (v.l.).
www.tennistirol.at
sonderbeilage 5