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✛ Honduras Die Bibel inmitten von Gewalt Honduras ist eines der kriminellsten Länder der Welt. Die Bibelgesellschaft in Honduras ver breitet biblische Materialien, um gegen die Gewalt anzukämpfen. Sie unterstützt besonders die Polizei, Gefangene sowie Kinder und Jugendliche. Dies mit Erfolg. Honduras gehört zu den Ländern mit der höchsten Mordrate. Über 90 Prozent der Straft aten werden nicht verfolgt. Die Beteiligung von Teilen der Armee und der Polizei im organisierten Verbrechen ist eine der wesentlichen Ursachen für die dramatische Rechtsunsicherheit. „Seit mehreren Jahren ist die Polizei in Honduras an Korruption, Kriminalität und Drogenhandel beteiligt. Die Gefängnisse sind überfüllt und die Gefangenen haben geringe Aussichten auf Rehabilitation“, sagt Marlon Cardona, der Projektbeauft ragte der Bibelgesellschaft in Honduras. Umbruch bei der Polizei Die Bibelgesellschaft in Honduras hat erkannt, dass das Wort Gottes der Gesellschaft in Honduras helfen kann, die Gewalt, die täglich in diesem Land erlebt wird, zu reduzieren, meint Marlon Cardona weiter. Sie hat deshalb den Kontakt zum Militär, zur Polizei sowie zu Richterinnen und Richtern gesucht. Sie hat ihnen eine Bibel und 4 | die Bibel aktuell eine Broschüre mit Bibelteilen zur Verfügung gestellt. Besonders möchte die Bibelgesellschaft die Mitarbeitenden erreichen, die in organisiertes Verbrechen involviert sind. „Dieses Material kann ihnen helfen, zu erkennen, dass die Bibel eine gute Unterstützung dabei ist, aufrichtiger zu leben. Dies können sie erreichen, indem sie versuchen, die Grundsätze, Werte und Ratschläge, die man in der Bibel fi ndet, umzusetzen“, erklärt Marlon Cardona. Die nationale Polizei befi ndet sich im Umbruch: Eine von der Regierung eingerichtete Kommission hat 2016 den Auft rag erhalten, in den Reihen der Polizei für Ordnung zu sorgen. Alle Mitarbeitenden, die in illegale Aktivitäten involviert waren, mussten den Polizeidienst verlassen. „Auf diesem Weg wurden mehr als 2000 Polizisten mit sofortiger Wirkung freigestellt“, erzählt Marlon Cardona. Doch es gibt auch eine positive Nachricht. Im Februar dieses Jahres feierte der christliche Polizeidienst sein einjähriges Jubiläum. Gemeinsam mit diesem hat die Bibelgesellschaft ein neues Projekt initiiert: 150 Leiter und Pastoren predigen wöchentlich in den verschiedenen Polizeistationen. Die Bibel im Gefängnis Die Bibelgesellschaft hat auch ein Programm für die Gefängnisinsassen entwickelt mit dem Titel „Der Weg des Gefangenen“: Die Inhaft ierten setzen sich mit dem Markus Evangelium auseinander. Sie erfahren dadurch, wer Jesus ist und lernen seine Mission kennen. An diesem Programm haben im Jahr 2016 mehr als 1000 Gefangene teilgenommen. In den Gefängnissen, in denen es umgesetzt wurde, habe sich die Situation deutlich verbessert, sagt Marlon Cardona. Als Beispiel, wie die Bibel Menschen verändern kann, erzählt der Gefangene Osorio seine Geschichte: „Ich habe mehrere Straft aten begangen. An eine erinnere ich mich besonders: Ich habe das Auto von einem Pfarrer mit einer Bibel darin gestohlen. Als ich zu Hause verhaft et wurde, warf ich diese Bibel weg. Die Frau meines Bruders hob die Bibel später vom Boden auf und brachte sie mir ins Gefängnis. Ich begann zu lesen und fand Psalm 32 über Gottes Vergebung. Ich begann, mein Leben zu ändern. Zuvor habe ich gedacht, dass dies nicht möglich ist, aber der Psalm änderte das. Heute erzähle ich im Gefängnis von Gottes Liebe.“ Die Armee in Honduras hat von der Bibelgesellschaft spezielle Militär-Bibeln erhalten. Foto: Bibelgesellschaft in Honduras


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