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P151172_Keramikkatalog_2015

Allgemeine Informationen Mit Farben werden auf Werkstücken mit feinen bis gröberen Pinselstrichen Dekore aufgemalt, daher auch der Name Dekorfarbe. Die bei uns erhältlichen Dekorfarben werden in zwei Gruppen eingeteilt: brennbare Farben und nicht brennbare Farben. Brennbare Farben sind keramische Dekorfarben. Sie bestehen aus einem nicht brennbaren, stabilen und fein vermahlenem Farbkörper der in den meisten Fällen mit einer Basis, einer Glasurfritte, homogen vermischt ist. Sie müssen im Brennofen zumindest einmal gebrannt werden um sich dabei unlöslich mit einem keramischen Tonscherben zu verbinden. Beim Brand ist zu beachten, dass eine bemalte Fläche nicht als Stellfl äche verwendet wird, da dabei die Farbe vom Tonscherben mit der Brennplatte „verkleben“ kann. Nicht brennbare Farben sind Acrylfarben und dürfen NICHT gebrannt werden. Unsere Acrylfarben sind auf Wasserbasis und werden zum Bemalen von gebrannten, unglasierten Tonstücken verwendet sowie für Ausbesserungsarbeiten an Keramiken die nicht nochmals gebrannt werden können/ dürfen. Alle Farben, sowohl keramische Dekorfarben wie auch Acrylfarben, sind in ihrer jeweiligen Gruppe untereinander mischbar. Es lassen sich somit viele verschiedene Farbtöne erzeugen. Bei den Auftragstechniken werden für keramische Dekorfarben folgende Arten unterschieden, die auch die korrekte Verwendung der unterschiedlichen keramischen Farben wiedergeben. Allgemeine Informationen zu Farben Bei der Unterglasur-Technik werden keramische Farben auf einen rohgebrannten/ geschrühten Tonscherben aufgetragen und zumeist mit einer transparenten Glanzglasur vor dem Glasurbrand überzogen. Auf der fertig gebrannten Keramik kommen dann die Farben sehr intensive zur Geltung. Die Brenntemperatur hängt unter anderem vom Brennbereich der verwendeten Glasur ab. Werkzeuge und Zubehör: glasierte Fliese oder kleines glattes Schälchen zum Anmischen der Farbe, Palettmesser, Malpinsel, Glasierpinsel, Dekorfarbe, Gummi Arabicum als Haftmittel, Wasser und transparente Glasur. Unterglasur-Technik 1. Rohgebranntes/geschrühtes Tonstück mit Werkzeugen und Zubehör. 2. Dekorfarbe mit Gummi Arabicum in Wasser mit Palettmesser homogen anmischen. 3. Farbe von Fliese aufnehmen und mit Malpinsel aufmalen. Anschließend gut trocknen lassen! 4. Transparente Glasur am Werkstück auftragen und trocknen lassen. 5. Fertiges Werkstück nach dem Brand. Brennkurve für Unterglasur-Technik Die Brenntemperatur von 1040°C beim Glasurbrand und ebenso die Haltezeit von 20 Minuten (= 0,33 Std.) sind Brennwerte die für die meisten erhältlichen Steingut-Glasuren einwandfrei funktionieren. Jedoch können diese Werte bei Bedarf je nach verwendeter Brennofengröße leicht verändert werden. Bei STZ-Bränden richtet sich die Brenntemperatur nach den Erfordernissen des eingesetzten Brenngutes, wie Brennbereich der Tonmassen, der Glasur und der Dekorfarbe, sowie dem Sinterbereich des Tones, usw. Die Haltezeit sollte auf mindestens 30 Minuten (= 0,50 Std.) eingestellt werden. Segment (SEG) Aufheiz-/Abkühlgeschwindigkeit Aufheiz-/Abkühlzeit Temperatur Zeitverlauf zirka °C/h Std. °C Std. Start 20 0 1 180 2,5 450 2,5 2 schnell(1) kurz(2) 1040 6 3 0 0,33 1040 6,33 4 schnell(1) kurz(2) 20 24 (1) … einstellbare Werte skip, 999°C/h, .…; von der Brennofensteuerung abhängig (2) … einstellbare Werte skip, 0:00 Std., ….; von der Brennofensteuerung abhängig Die Haltezeit der Brenntemperatur sollte der Brennofengröße angepasst werden. So ist empfehlenswert bei Frontlader-Brennöfen mit breiterem und/oder tieferem Nutzraum bzw. bei Toplader mit einem größeren Durchmesser die Haltezeit um 10-20 Minuten zu verlängern um eine gleichmäßigere Temperaturverteilung in der Brennkammer zu erreichen. Die in der Brennkurve angeführte Brenntemperatur ist somit nur als Richtwert zu sehen und muss dem tatsächlich eingesetzten Brenngut entsprechend angepasst werden! Auftragetechniken 188 Farben


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