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✛ Die Bibel ausgelegt Gebt ihr ihnen etwas zu essen! Mk 6,37 (Basisbibel) Bibelmissionarische Arbeit wird sinnstiftend sein und Gottes Wort seine verwandelnde Kraft entfalten, wenn wir bereit sind, die Nöte der Armen und Unterprivilegierten im Blick zu behalten. die Bibel aktuell | 11 Jesus hatte immer Mitleid mit allen Menschen, die zu ihm kamen, und erwies sich ihnen gegenüber als überaus großzügig. Er gab ihnen das Wort des Lebens und lehrte sie über das Reich Gottes – ohne dabei ihre täglichen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Für die Jünger stellte es einen Akt des Glaubensgehorsams dar, seinem Befehl zu folgen, eine Menge von fünft ausend Menschen satt zu machen (Mk 6,31- 44). Ein Glaubensschritt und kleine Gaben haben ein Wunder möglich gemacht. In Indochina dachte man in der Zeit des Kommunismus, dass die Minderheit der Christen bald gänzlich verschwinden würde. Aber auf wunderbare Weise ist die Kirche heute stärker als je zuvor! Eine Folge davon ist der große Hunger nach Bibeln – und das beileibe nicht nur unter Christen. Die Bibel weckt Neugierde bei Nicht-Christen, wenn sie erleben, wie Menschen, die durch die Bibel Gott kennengelernt haben, verändert wurden. Allen Menschen einen Zugang zur Bibel zu ermöglichen ist das Hauptanliegen der Bibelgesellschaft s-Bewegung. In Ländern wie Kambodscha ist es allerdings wichtig, die bibelmissionarische Arbeit über die traditionellen Aktivitäten wie Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Bibel zu erweitern. Soziale Herausforderungen Wenn wir die Bibel verbreiten, sehen unsere Mitarbeiter große soziale Herausforderungen: extreme Armut, Mangel an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung, häusliche Gewalt, Menschenhandel, Unrecht oder Analphabetismus. Unsere Mitarbeiter sind sich bewusst, dass sie nicht das Brot des Lebens bringen können, ohne auf die Grundbedürfnisse der Menschen einzugehen (Jak 2,14-16). Stellt euch vor: Jemand behauptet, an Jesus zu glauben. Was nützt ihm das, wenn er seinen Glauben nicht in die Tat umsetzt? (Jak 2,14 Basisbibel) Ich denke an meine Begegnung mit einem Mann um die vierzig zurück. Er war jung im christlichen Glauben und hatte von Mitarbeitern der Bibelgesellschaft ein Neues Testament erhalten: „Dank der Bibelgesellschaft habe ich mein eigenes Exemplar von Gottes Wort. Eine kostbare Gabe. Aber: Ich kann nicht lesen. Ich habe ja nie eine Schule besucht. Ich wünsche mir, dass ich selbst die Bibel lesen könnte, und nicht darauf angewiesen bin, dass andere mir daraus vorlesen. Können Sie irgendetwas für mich tun?“ Als Reaktion darauf hat die Bibelgesellschaft in den letzten zehn Jahren Alphabetisierungskurse angeboten. Gebt ihr ihnen etwas zu essen! (Mk 6,37) – dies kann sowohl geistlich als auch materiell gehört werden. Entscheidend ist jedenfalls unsere Bereitschaft , Teil des Wunders zu werden! Pfarrer Arun Sok Nhep, 1977 aus Kambodscha nach Frankreich gefl ohen, dort 1985–1997 Übersetzer der Khmer Standard Bibel; seit 1997 beim Weltbund der Bibelgesellschaft en in Asien tätig, heute verantwortlich für Kambodscha, Laos und Vietnam. Bodenmosaik in der Brotvermehrungskirche in Tabgha.


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