und manchmal laut
Feiertag oder im Krankheitsfall. Das bestätigen
auch all die Wegbegleiterinnen, die bei
den Jubiläumsfeiern in Reutte, Umhausen
und Kufstein heuer die Erfolge der Gründergeneration
würdigten.
Um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen
sichtbarer zu machen, ermutigt die
Lebenshilfe Betroffene, ihre Wünsche auszusprechen:
In 600 begleiteten Fachdialogen
(Beratungen) zwischen Klientin und Bezugsassistentin.
Durch einen „Markt der
Möglichkeiten“, bei dem 2018 Beschäftigte
aus Landeck und der Ramsau neue Tätigkeiten
ausprobieren konnten. Oder durch
Einrichtungssprecherinnen, die gelernt haben,
die Anliegen ihrer Kolleginnen klar
weiterzutragen.
Aufmerksam am Puls der Zeit
Genauso aufmerksam verfolgt die Lebenshilfe
gesellschaftliche Veränderungen. Im
Austausch mit Partnern aus Wirtschaft, Politik
und Wissenschaft ist sie stets offen für
neue Ideen, Betätigungsfelder und Kooperationspartner
in ganz Tirol. Wo finden Klienten
Wohnmöglichkeiten? Welche Trends bestimmen
die Arbeitswelt und wo behindern
gesetzliche Regelungen, dass Menschen mit
gleichen Rechten und Möglichkeiten ihr Leben
gestalten? Die Lebenshilfe zeigt auf,
wenn Einsparungen bei der Mindestsicherung
drohen, weil die Betroffenen sich allein
schlecht wehren können. Und wenn Erwachsene,
die voll motiviert mitarbeiten, so wenig
verdienen, dass sie ihre Eltern um Unterstützung
für eine Zugfahrt bitten müssen.
Fortschritt durch Barrierefreiheit
„Wir wollen Frühwarner im Sozialsystem sein
und uns verbünden, wenn neuerdings nur
die Braven, die Fleißigen und Tüchtigen zählen“,
erklärt Geschäftsführer Georg Willeit.
„Denn wir stehen für die Bunten, die Langsameren,
die Schweigsameren und die Lauteren.“
Georg Willeit ist überzeugt, dass ein
wertschätzendes Miteinander letztlich jeder
Haus- oder Dorfgemeinschaft zugute kommt.
„Wir sind alle einmal aufeinander angewiesen.
Und wir profitieren alle, wenn in Tirol
schrittweise Hürden und Barrieren abgebaut
werden. Als Kinder, als Erwachsene und im
Alter“.
Das sieht auch Ali Mahlodji so: „Jeder weiß
etwas, was der andere nicht weiß. Dies zu
verknüpfen, bringt unsere Gesellschaft und
unsere Wirtschaft nach vorne.“
„Meine Kollegen
wünschen sich
mehr Geld. Wir bekommen
zwar die
Arbeitsprämie und
Trinkgeld. Aber wir
alle finden, es ist zu
wenig. Einige meiner
Kollegen hätten
gerne eine Anstellung
mit Gehalt.“
David Bachlechner,
Sprecher Arbeitsorientierung
Lienz
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 3