
geschichte der kunstuniversität linz
Ort der Freiheit
der Kunst
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Evolution: von der „Kunstschule“
zur kritischen Experimentierzone
Mehr als sieben Jahrzehnte reichen
die Wurzeln der heutigen Universität
für künstlerische und industrielle
Gestaltung zurück. 1947 wurde
die „Kunstuniversität“ als Kunstschule
der Stadt Linz gegründet –
ein kulturpolitischer Ausdruck der
Abgrenzung zur vorangegangenen
NS-Zeit.
Im Fokus: die Betonung der Grundwerte
der Freiheit von Kunst und
Forschung, das Bekenntnis zur
künstlerischen Moderne und zum
zeitgenössischen Kunstschaffen
sowie die Positionierung im Spannungsfeld
von freier künstlerischer
und angewandter wirtschaftsorientierter
Gestaltung. Diese Haltung
bildet bis heute die Basis für das
Selbstverständnis des Hauses,
das 1973 zur Hochschule erhoben
wurde und 1998 schließlich zur
Universität.
Ein Standort mit Verantwortung
Mit dem Einzug in die Brückenkopfgebäude
am Linzer Hauptplatz hat die Kunstuniversität
Linz ihre Standorte im Herbst 2019
im Stadtzentrum gebündelt. Ihrer Verantwortung
und der Geschichte ihrer im
Nationalsozialismus errichteten Heimstätte
ist sie sich stets bewusst. So wird sich die
Kunstuniversität Linz auch in Zukunft als
kritische Experimentierzone künstlerisch,
gestalterisch und forschend profilieren. Sie
ist inhaltlich und ressourcenmäßig bereit,
die sozialen, ökologischen, technologischen
und gesellschaftlichen Herausforderungen
von Globalisierung und Digitalisierung
positiv und langfristig zu nutzen. Dabei
sind hybride Räume, Entwicklungsumgebungen
und Forschungsinfrastrukturen
zentral für die Förderung und Unterstützung
von Entwicklung und Erschließung
der Künste sowie Gestaltung und Forschung
in emergenten Zukunftsfeldern.
Co.Labs - interdisziplinäre künstlerische
Studios und Forschungslabore - die
entlang der profilbildenden Themenfelder
entwickelt werden, dienen der Schwerpunktsetzung.
Basis für die Mitgestaltung eines weiter
wachsenden Universitätsstandortes ist der
umfassende Entwicklungsplan für den Zeitraum
2022 bis 2027.