16 JUBILÄUMSJAHR
15 JAHRE BIBELZENTRUM –
RÜCKBLICK UND AUSBLICK
Seit der Eröffnung des Bibelzentrums im Frühjahr
2005 haben mehr als 63.000 Besucher, vor allem
Schulklassen, hier lebendige Information über die
Bibel erhalten. Um auch in Zukunft Besucher für
die Bibel zu begeistern, gibt es ein innovatives
Konzept für eine Dauerausstellung, die bereits im
Frühjahr 2021 realisiert werden könnte.
Ungewöhnlich ist dieses Jubiläumsjahr im Bibelzen-trum:
Waren in den vergangenen fünfzehn Jahren
regelmäßig bis zu 150 Besuchergruppen pro Jahr für
Führungen zu Gast, mussten diese seit Mitte März aus-bleiben.
Der Erfolg hatte dem Projekt Bibelzentrum recht gege-ben.
Ende der 90-er Jahre war das Bibelhaus in die Jahre
gekommen, die letzten Bibelboten in Pension gegangen,
Bibeln für die benachbarten Ostblockländer bereitzu-stellen,
war Geschichte. Wie sollte es weitergehen? Noch
kamen jedes Jahr einige Schulklassen in die Bibliothek
im zweiten Stock des Bibelhauses und bestaunten dort
die Vielzahl alter und fremdsprachiger Bibeln. Pläne
zur Renovierung des Bibelhauses erwiesen sich allein
aus Kostengründen als nicht realisierbar. Sollte man die
Adresse aufgeben, an einem anderen Ort weiterma-chen?
Doch unmittelbar hinter dem Bibelhaus tat sich
etwas: Das Museumsquartier entstand! Beim Festakt
„150 Jahre Bibelgesellschaft in Österreich“ im Prunksaal
der Österreichischen Nationalbibliothek im September
2000 wurde die Vision geteilt: ein neues Bibelzentrum,
direkt am Museumsquartier, wo Jung und Alt zur Be-gegnung
mit der Bibel eingeladen werden können. Die
1999 präsentierte ökumenische Wanderausstellung „Die
Bibel erleben“, die über knapp eineinhalb Jahrzehnte in
ganz Österreich erfolgreich unterwegs sein sollte, hatte
gezeigt, dass die Bibel für Jung und Alt auch im 21. Jahr-hundert
attraktiv sein kann.
Türen öffneten sich, die Vision begann konkret zu wer-den:
Im Frühjahr 2003 wurde das alte Bibelhaus ab-gerissen;
zwei Jahre später wurde das Bibelzentrum im
Erdgeschoss des von Architekt Carl Pruscha konzipierten
„MQ West“ eröffnet. Die spannende Architektur zeichnet
auch das Innere aus. Der Besucherandrang übertraf alle
Erwartungen: Waren im letzten Jahr im alten Bibelhaus
noch 17 Besuchergruppen gekommen, waren es im Jahr
2005 bereits 123 Gruppen, davon 84 Schulklassen. Der
Ansturm der Besucher sorgte allerdings dafür, dass der
ursprüngliche Plan, eine Dauerausstellung zu gestalten,
nie realisiert wurde. Es gab immer wieder Sonderausstel-lungen,
beispielsweise mit Bildern des niederländischen
Kinderbibelillustrators Kees de Kort oder mit biblischen
Erzählfiguren zu „Abraham“ oder „Mose“, aber auch eine
Ausstellung zum Thema „Die Bibel und das liebe Geld“.
SERIE ZUM
JUBILÄUMSJAHR
TEIL 4
Neugierige Schüler zu Besuch im Bibelzentrum im Herbst 2019.
Foto: Christoph Buchner