✛ Kuba
6 | die Bibel aktuell
Kuba auf einen Blick
Kuba ist ein Inselstaat in der Karibik und gehört zu den Großen
Antillen. 1992 wurde Kuba durch Verfassungsänderung von
einem atheistischen Staat zu einem säkularen.
Havanna
Karte: google maps; Illustrationen: Hilde Matouschek & freepik.com
ca. 11,4 Mio.
Bevölkerung
Spanisch
Amtssprache
Religionen
80,0 % Katholiken
14,0 % Afrokubanische
Religionen (z. B. Santería)
5,0 % Protestanten
4.100
Inseln
99,8 % 99,9 %
Alphabetisierung
0,5 % Juden
0,5 % Zeugen Jehovas
Ein Netz von Bibelgruppen und Hausgemeinden,
das damals gegründet wurde, durchzieht bis heute
das Land. „Die charismatischen und evangelikalen
Kirchen wurden für die traditionellen protestantischen
und katholischen Kirchen schon bald zum
Vorbild. Rund 3.000 katholische Gemeinden funktionieren
nun auf ähnliche Weise“, berichtet Alain
Montano.
Katholisches Kuba
80 Prozent der Kubaner bezeichnen sich als Katholiken.
Weitere 14 Prozent sind Anhänger der sogenannten
Santería, die traditionelle Elemente der
westafrikanischen Yoruba mit christlicher Heiligenverehrung
mischt. Die Insel fungierte nämlich lange
als Drehscheibe für den Sklavenhandel.
In den letzten Jahren wurde die Katholische Kirche
zu einer wichtigen gesellschaft lichen Kraft : Im Landesinneren
bildete sie eine Brücke zwischen der Regierung
und der Opposition, und auf internationaler
Ebene konnte sie ihre Kontakte dafür einsetzen, die
außenpolitische Isolation Kubas abzuschwächen.
Aktuelle Herausforderungen
Die Menschen in Kuba sind Mangelwirtschaft gewohnt.
Trotz gelockerter Handelsblockaden wachsen
die sozialen Spannungen im Land. Viele ältere Menschen
bekommen nur eine geringe Pension. Junge
wählen vielfach die Auswanderung, die manchmal
über den gefährlichen Wasserweg in die USA führt.
Aktuelle Herausforderungen der Comisión Bíblica
sind zudem die Versorgung mit Bibeln, die Förderung
der Auseinandersetzung mit biblischen Inhalten
und die Ausbildung der Th eologen. Auf der Insel
gibt es nämlich nicht weniger als 35 Seminare für
Priester und Pfarrer. „Das größte Problem besteht
darin, dass es schlichtweg zu wenige Bibeln im Land
gibt, weil die Kirchen so schnell wachsen“, berichtet
Horst Scheurenbrand von der Deutschen Bibelgesellschaft
nach einem Besuch vor Ort. Die Kirchen
seien für die Kubaner Orte, in denen die zentralen
kubanischen Werte bewahrt und gepfl egt werden:
Lebensfreude, Zusammenhalt, Kreativität.
Horst Scheurenbrand / Esther Boder
Dominique Donzelot / Ines Schaberger