VOM HOLZSCHEIT ZUM
HIGHTECH-SPORTGERÄT
Die Geschichte des Skisports
Das Skifahren erfreut sich einer sehr langen Tradition. Bereits vor über viertausend Jahren nutzten die
Menschen zwei längliche Bretter, um über Gras oder Wasser zu gleiten und von verschneiten Anhöhen
abzufahren. Dies belegen Funde von Brettern und zeichnerische Darstellungen aus Russland und den
skandinavischen Ländern. Diese Art der Fortbewegung
erleichterte die Jagd oder diente militärischen Zwecken.
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„Telemark“ – das ist nicht nur die Bezeichnung einer Skitechnik. Nein
es ist viel mehr. Denn Telemark, so heißt auch die südnorwegische
Landschaft, in der der Skisport überhaupt erst entstanden ist. Auch
das Wort „Ski“ kommt aus dem Norwegischen und bedeutet so viel
wie „Scheit, gespaltenes Holz“. Einer Sage nach sollen bereits im Jahre
1206 skilaufende Soldaten unterwegs gewesen sein, um den norwegischen
Königssohn in Sicherheit
zu bringen. Um 1870 erschienen in
Norwegen erste Anleitungen zum
Skifahren und es gab in der Armee
erste Ski-Einheiten.
Die zunehmende Beliebtheit des
Skisports in Norwegen sowie die
Grönland-Durchquerung Fritjof
Nansens im Jahre 1888 führten
um die Jahrhundertwende in
Mitteleuropa zu einem wahrhaftigen
Ski-Boom. Förster hatten
vorher bereits Skier genutzt,
um z. B. Sturmschäden zu kontrollieren.
Nun aber wurden die
ersten Skivereine gegründet:
1891 in Todtnau (Deutschland),
1893 in Glarus (Schweiz) und 1901 in St. Christoph am Arlberg (Österreich).
Skandinavische Studenten vermittelten das Erlernte, jedoch
veränderte sich aufgrund der steileren Hänge der Alpen der zunächst
angewandte Telemark-Schwung schnell in Richtung eines Stemmschwungs.
Seit den Anfängen hat sich nicht nur der Bezug zum Skifahren verändert,
auch die Ausrüstung und deren Materialien werden stetig weiterentwickelt
und an die Bedingungen des Sports angepasst.
Der Österreicher Mathias Zdarsky gilt als Begründer der alpinen Skilauftechnik
wie wir sie heute kennen. Er entwickelte verkürzte und
taillierte Skier sowie eine Stahlsohlenbindung mit seitlichem Halt. Damit
wurden kurvige Schwünge möglich, mit denen alpines Gelände
befahren werden konnte. Sein Lehrbuch erschien 1897 und galt damals
als wegweisend.
Der Österreichische Skiverband (ÖSV) wurde am 4. November 1905
gegründet und besteht aus den Referaten Ski Alpin, Langlauf, Sprunglauf,
Biathlon, Nordische Kombination, Snowboard, Freestyle-Skiing,
Speed Ski, Telemark, Skicross, Firngleiten/Short Carving, Grasski und
Behindertensport.
Ab 1920 nahm in den Alpen die Begeisterung für Skisport stark zu.
Neue Eisenbahnlinien brachten Touristen schneller in die Berge.
Hannes Schneider gründete im Winter 1920/21 die erste Skischule
Österreichs in St. Anton
am Arlberg.
Der Internationale Skiverband
FIS wurde 1926 in
Chamonix (Frankreich)
gegründet. 1931 fanden
dann in Mürren (Schweiz)
die ersten alpinen Skiweltmeisterschaften
statt.
Olympische Disziplin
wurde der Skilauf 1936
bei den Winterspielen in
Garmisch-Partenkirchen.
Ab den 1950er Jahren
entwickelte sich der alpine
Skilauf zum Breitensport.
Der Arbeiter-Bergschuh als Vorgänger der Skischuhe hier
mit Ristriemen und Riestschnürung, mit niederem Schaft.