12 DIE BIBEL IM LIBANON
QUELLEN UND ZEDERN:
DER LIBANON IN DER BIBEL
Etwa 60 Mal wird der Libanon in der Bibel erwähnt. Der
immerwährende Schnee auf den Spitzen der bis zu 3000m
hohen Gebirgskette im Norden Israels hat dem Land seinen
Namen gegeben (semitisch: lbn = weiß). Das Gebiet rund
um den Libanon ist fruchtbar, voll von lebensspendendem
Wasser und duftender Vegetation (Hld 4,11). Bekannt sind
die mächtigen Zedern des Libanon (Ps 104,16) und der gute
Wein (Hos 14,8).
Zedernholz (1 Kön 7,2) bewahrte König Salomo seine
Reichtümer auf (1 Kön 10,17-18). In dem Palast war fast
alles aus reinem Gold und auch der Thron aus Elfenbein
war mit Gold überzogen.
Durch die starke Abholzung waren die Zedern immer
wieder vom Aussterben bedroht. Heute gibt es nur mehr
kleinere Haine und in Naturreservaten wird Aufforstung
betrieben.
DIE KÜSTENSTÄDTE
Von Gennesaret brach Jesus auf und ging in das Ge-biet
von Tyros. Er zog sich in ein Haus zurück und wollte
nicht, dass es bekannt wird. Aber es war nicht möglich,
es geheim zu halten. (Mk 7,24; BasisBibel)
Tyros, ursprünglich durch Handel mit Purpurprodukten
eine sehr wohlhabende phönizische Inselstadt, wurde
erst unter Alexander dem Großen durch einen Damm
mit dem Festland verbunden. Hier war Hiram I ansässig,
mit dem König Salomo auch gemeinsame Schiffsexpedi-tionen
unternahm (1 Kön 9,26-28). Die am Jerusalemer
Tempel zu entrichtende Tempelsteuer war in „tyrischen
Schekeln“ zu entrichten. Vom Aufenthalt Jesu in der
Gegend von Tyros ist vor allem die Begegnung mit der
syrophönizischen Frau, die ihn hartnäckig um die Hei-lung
ihrer Tochter bittet, bekannt (Mt 15,21-28).
Sidon war eine phönizische Hafenstadt. Sidon war auch
die Heimat der dem Propheten Elia so feindlich gegen-überstehenden
Isebel, einer phönizischen Prinzessin, die
König Ahab heiratete, aber ihre Gottheit Baal mitbrach-
Eine der immergrünen, mächtigen Zedern. Foto: istock
Die Zeder, der größte Baum im Nahen Osten, ist
Sinnbild von Stärke und Größe, Gott selbst ist der
„Gärtner“, der sie gepflanzt hat und mit Wasser versorgt
(Ps 104,16).
König Salomo erwirbt für den Tempelbau nicht nur das
Holz der Zedern vom Libanon, sondern er erbittet von
König Hiram I von Tyrus (969-936 v.Chr.) auch sido-nische
Holzfäller, die das nötige Know-how haben, um
diese Bäume zu fällen (1 Kön 5,20).
In seinem Libanon-Waldhaus mit Decke und Säulen aus