Editorial ✛
Hugo Mayr verstorben
Von 1970 bis 1996 war Hugo Mayr
Direktor der Österreichischen Bibelgesellschaft.
Von nachhaltiger internationaler
Bedeutung war sein Einsatz dafür,
dass vom Wiener Bibelhaus aus Bibeln
in die Länder jenseits des Eisernen
Vorhangs kamen. In Österreich lockten
in diesen Jahren vor allem die ökumenischen
Bibelausstellungen viele Besucher
an. Hugo Mayr, der dem langjährigen
Direktor Karl Uhl nachgefolgt war,
bleibt vielerorts auch als lebendiger
Redner, Prediger und Reise leiter durch
die Länder der Bibel in Erinnerung.
Am 9. November 2017 ist Hugo Mayr
kurz nach seinem 86. Geburtstag
verstorben.
Hugo Mayr an seinem Schreibtisch
im Wiener Bibelhaus 1990
die Bibel aktuell 3
Land der Bibel mit gelebter
Gastfreundschaft
Liebe Leserin, lieber Leser!
Jordanien ist eines der Länder der Bibel im Nahen
Osten, das noch immer bereist werden kann. Viel gibt
es dort zu sehen, Orte und Landschaft en, von denen
die Bibel erzählt: Der Berg Nebo beispielsweise, von
dem Mose ins verheißene Land blickte, oder das Grab
Aarons (mehr darüber auf Seite 7 in dieser Ausgabe
von die Bibel aktuell). In Jordanien befi ndet sich die
Furt am Fluss Jabbok, wo Jakob nach einem geheimnisvollen
nächtlichen Ringen einen neuen Namen, Israel,
erhält; in Jordanien ist auch die Taufstelle Jesu zu sehen.
Archäologische Stätten wie die Festung Machärus,
wo Johannes der Täufer von König Herodes in Haft genommen wurde
und seinen gewaltsamen Tod erlitt, oder die Ausgrabungen in Gerasa
und Gadara beeindrucken Besucher. Nicht unerwähnt bleiben darf
die Nabatäer-Hauptstadt Petra, dazu die weiten Wüstenlandschaft en,
wo bis heute Beduinen leben, und vieles andere. Besucher Jordaniens
schätzen die Gastfreundschaft des Landes.
Diese Gastfreundschaft bringt Jordanien aber nicht nur Touristen und
Pilgern entgegen. Auch die Gastfreundschaft gegenüber Menschen aus
benachbarten Ländern, die vor Gewalt und Krieg Zufl ucht suchen, ist
beeindruckend. Waren es zunächst Palästinenser, die während des Palästina
Krieges und später während des Sechs-Tage-Krieges in Jordanien
eine neue Heimat fanden, kamen später Flüchtlinge aus dem Irak und
Kuwait und in jüngster Zeit natürlich viele syrische Kriegsfl üchtlinge.
Beispielhaft ist in Jordanien auch das friedliche Miteinander der Religionen,
wo die christliche Minderheit ihren Glauben leben darf. Die
Bibelgesellschaft in Jordanien ist in diesem Umfeld in Zusammenarbeit
mit den christlichen Kirchen überaus aktiv: damit der christliche Glaube
in Jordanien eine lebendige Zukunft bekommt! Die Projekte in Jordanien
verdienen unsere Unterstützung und Begleitung allemal!
Dass unsere Bibelübersetzungen sich auf wissenschaft lich genaue Ausgaben
des hebräischen Alten Testaments stützen können, ist auch den
Funden der Schrift rollen vom Toten Meer in Qumran zu verdanken –
heuer jährt sich diese sensationelle Entdeckung zum 70. Mal! Auch
darüber berichten wir in dieser Ausgabe von die Bibel aktuell!
Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim Lesen der vielfältigen Beiträge neue
Freude am Lesen der Bibel bekommen!
Ihre
Jutta Henner
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