12 DIE BIBEL IN PERU
rungsgruppen auch unterschiedliche Sprachen. So wer-den
in Peru etwa 47 verschiedene Sprachen gesprochen.
Die meistgesprochene Sprache neben der Landessprache
Spanisch ist Quechua.
Die Bibelgesellschaft möchte gemeinsam mit den
Kirchen vor Ort der Sprachenvielfalt im Land gerecht
werden und bemüht sich deshalb seit vielen Jahren um
die Übersetzung der Bibel in viele Sprachen der indi-genen
Bevölkerung. Einige der Bevölkerungsgruppen
haben schon seit den 70er und 80er Jahren das Neue
Testament in ihrer Muttersprache. Diese Übersetzungen
werden nun teilweise revidiert. In vielen indigenen Spra-chen
hat die Bibelgesellschaft inzwischen bereits mit der
Übersetzung des Alten Testaments begonnen. Außer-dem
werden Kinderbibeln herausgegeben, um auch der
nächsten Generation Gottes Wort näher zu bringen.
Als jüngstes Projekt der Bibelgesellschaft sind die
Arbeiten für die Bibel in Matsigenka von einer weiteren
Besonderheit geprägt: Während die Bevölkerungsgrup-pen
im Hochland der Anden schon seit vielen Jahren
die Bibel oder zumindest das Neue Testament in ihrer
Muttersprache lesen können, hat man sich erst seit kur-zem
auch den Bevölkerungsgruppen im Amazonasgebiet
zugewandt. Nuevo Mundo ist solch eine Dorfgemein-schaft
der Matsigenka an den Ufern der Flüsse Manu
und Urumbana, die nur mit dem Boot erreichbar ist.
HERAUSFORDERUNGEN FÜR
DAS ÜBERSETZERTEAM
Die Anreise sollte aber nicht die einzige Herausforde-rung
für das Team der Bibelübersetzer bleiben. Bevor
die Übersetzungsarbeiten starten konnten, musste eine
eigene Hütte dafür gebaut werden und es fehlte zu-nächst
an einer stabilen Stromversorgung. Außerdem
musste das fünfköpfige Übersetzungsteam teilweise
überhaupt erst lernen, mit einem Computer zu arbeiten.
Als die Dorfgemeinschaft wegen der COVID-19-Pan-demie
nicht mehr aufgesucht werden konnte, hatte das
Team mit einer weiteren Herausforderung zu kämpfen,
was es aber nicht von der Arbeit abhielt, die nun eben
vermehrt digital stattfand.
Eine Gemeindegruppe liest in einer Testversion eines Bibelteils in Apurí-mac
Quechua. Foto: Peruanische Bibelgesellschaft
„JETZT KANN DIE
ÜBERSETZUNG
BEGINNEN.“
Haben Sie schon einmal von „Matsigen-ka“
oder „Apurímac Quechua“ gehört? Es
handelt sich hier um zwei Sprachen,
die von Teilen der indigenen Bevöl-kerung
Perus gesprochen werden und in
die die Peruanische Bibelgesellschaft
die Bibel übersetzt.
UNTERWEGS MIT DEM FISCHERBOOT
Norma Sandoval, Leiterin des Übersetzungsprojekts,
braucht acht Stunden, bis sie mit ihrem Team die Dorf-gemeinschaft
Nuevo Mundo mit einem Fischerboot
erreicht. In dem kleinen Dorf am Fluss werden sie schon
freudig erwartet. Elena, eine der neuen Übersetzerinnen
in Matsigenka, empfängt sie freudig: „Jetzt kann die
Übersetzung beginnen!“
Die Bibelübersetzung in die Sprache Matsigenka ist
nur eines der Bibelübersetzungsprojekte der Bibelge-sellschaft
in Peru. Vom Hochland in den Anden bis zu
den Tiefen des Amazonasgebietes gibt es in Peru viele
kleinere und größere Ethnien. Durch die geografischen
Gegebenheiten haben die etwa 55 indigenen Bevölke-