DIE BIBEL IN PERU 13
Das Apurímac Quechua-Übersetzungsteam vor einem See. Foto: Peruanische Bibelgesellschaft
Bei der konkreten Übersetzungsarbeit erhalten alle
Übersetzerteams eine umfassende Betreuung und Be-gleitung
durch die Bibelgesellschaft und die Überset-zungsberater
des Weltbundes der Bibelgesellschaften.
Sie stehen in engem Austausch mit den Übersetzern
über biblisch-exegetische, sprachliche und technische
Fragen. Auch die örtlichen Gemeinden sind intensiv in
den Prozess involviert, indem sie zum Beispiel Rückmel-dungen
zu bereits fertig gestellten Texten geben. „Die
Testlesegruppen, die wir in den Quechua-Kirchen durch-geführt
haben, haben gezeigt, dass der Text verständ-lich
ist. Ein klarerer Text wird die Menschen dazu mo-tivieren,
die Bibel zu lesen, und sie werden ihre eigene
Sprache mehr schätzen“, ist Luis Cervantes überzeugt,
der das Projekt in die Sprache Apurímac begleitet.
GEBÄRDENSPRACHE
Aber nicht nur die indigene Bevölkerung liegt im Fokus
der Bibelgesellschaft, sondern auch gehörlose Men-schen.
Für sie wird die Bibel in Gebärdensprache über-setzt
und dann als kurze Videos mit den biblischen
Geschichten aufgenommen. Gehörlose Menschen in Peru
haben mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämp-fen:
Oft fehlt es an ausreichender Unterstützung der
Behörden und auch innerfamiliär haben sie Schwierig-keiten,
sich zu verständigen. Mit der Übersetzung der
Bibel in Gebärdensprache möchte die Bibelgesellschaft
nicht nur das Wort Gottes weitertragen, sondern auch
umfassende soziale Hilfe leisten und diese Menschen
unterstützen. Diese Hilfe besteht auch darin, in den
Gemeinden Bibelgruppen für Gehörlose zu initiieren.
Der Jugendliche García Franco ist von diesem Angebot
begeistert, seitdem er mit 17 Jahren zum Glauben ge-kommen
ist. „Ich bin von Tag zu Tag durch die Lehre der
biblischen Geschichten gewachsen, was mir geholfen
hat, meine Beziehung zu meinen Eltern zu verbessern.
Ich war oft unehrlich oder habe nicht auf sie gehört, aber
nach und nach lernte ich von Jesus, wodurch sich mein
Charakter verändert hat. Mein tiefer Wunsch ist es, dass
auch andere Gehörlose von Jesus erfahren.“
Mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert
bleibt die Bibelgesellschaft aber unermüdlich, um ihr
Ziel zu erreichen: allen Menschen im Land einen Zugang
zu Gottes Wort in ihrer Muttersprache zu ermöglichen.
Quelle: Peruanische Bibelgesellschaft
Zusammengestellt und übersetzt
von Nora Matern
SPRACHBEISPIELE (JOH 6,48):
Eastern Apurímac Quechua:
Noqan kani wiñay kawsay qoq t'antaqa.
Cusco Quechua:
Ñoqan kawsay t'antaqa kani.
Ayacucho Quechua:
Ñoqam kani kawsay qokuq tanta.