Mayumi Mescco ist Lehrerin und liest Kindern im Hof einer Gemeinde in
der Region Cusco biblische Geschichten vor.
Foto: Peruanische Bibelgesellschaft
„
GOTT SCHENKT UNS
EWIGES LEBEN, ABER
ER RUFT UNS AUCH
ZUR SORGE FÜR DAS
GEGENWÄRTIGE LEBEN
DER MENSCHEN AUF.
PEDRO ARANA QUIROZ
Ein Kind im Kindergartenalter isst ein großes Stück Brot in einer Gemein-de
in der Region Cusco im Rahmen des „Brot des Lebens“-Programms.
Foto: Peruanische Bibelgesellschaft
06 DIE BIBEL IN PERU
Als das Projekt „Brot des Lebens“ 1998 von der Bibel-gesellschaft
ins Leben gerufen wurde, richtete es sich
zunächst an die vielen Straßenkinder in Peru, die von
Gemeinden ein Frühstück und biblische Schriften er-halten
sollten. Innerhalb des Weltbundes der Bibelge-sellschaften
stellte dieses Projekt etwas ganz Neues dar,
denn hier wurde die Verbreitung der Bibel mit der Sorge
um das leibliche und seelische Wohlergehen der Kinder
verbunden. „Wir wollen das Evangelium Christi ganz-heitlich
verbreiten“, so erklärte es damals der damalige
Leiter der Bibelgesellschaft, Pedro Arana Quiroz, in
einem Interview. „Gott schenkt uns ewiges Leben, aber
er ruft uns auch zur Sorge für das gegenwärtige Leben
der Menschen auf.“
GROSSES PERSÖNLICHES ENGAGEMENT
Der Erfolg von „Brot des Lebens“ bewirkte, dass im Lau-fe
der Jahre immer mehr Bibelgesellschaften weltweit
ganzheitliche Projekte entwickelten. Die Flüchtlingshilfe
im Nahen Osten oder das Aids-Hilfe-Programm „Der
gute Samariter“ in Afrika sind nur zwei Beispiele dafür.
Dass sich „Brot des Lebens“ zu einem so wirkungsvollen
Projekt entwickeln konnte, liegt besonders am Enga-gement
von Pablo Gutierrez, der heute die Bibelgesell-schaft
in Peru leitet. Seinem jahrelangen persönlichen
Einsatz ist es zu verdanken, dass bisher weit mehr als
7.000 Kinder in Peru an dem Projekt teilnehmen konn-ten;
erst nur in Parachutec und anderen Slums bei Lima,
dann auch in der Gegend rund um Cusco, einer Anden-region
Perus.
Das Konzept ist einfach: Freiwillige Helferinnen und
Helfer, meist Mütter, kochen für die Kinder, spielen und
beten mit ihnen. Dafür hat Gutierrez immer wieder Men-schen
angesprochen und sie für das Projekt begeistert.
Er selbst besucht die Treffen regelmäßig. So können die
finanziellen Mittel der Bibelgesellschaft dafür einge-setzt
werden, Brot, Obst und Kiwigen, ein besonders
eiweißhaltiges Getränk, zu kaufen und Kinderbibeln oder
biblische Materialien an die Kinder zu verteilen. Auch
regelmäßige medizinische Untersuchungen oder Schul-unterricht
werden von freiwilligen Helfern durchgeführt.
Wenn es die Finanzen erlauben, verteilen Gutierrez und
seine Mitarbeiter auch Schulmaterialien oder warme
Kleidung. Manchmal gibt es sogar Weihnachtsgeschenke
– zur grenzenlosen Freude der Kinder.