Eine Mutter und ihre drei Töchter haben ein Hilfspaket und biblische
Schriften im Rahmen des während der Pandemie adaptierten Programms
„Brot des Lebens“ erhalten. Foto: Peruanische Bibelgesellschaft
„WIR WERDEN HIER GEBRAUCHT!“
Im Urubamba-Tal in der Provinz Cusco im Zentrum
des peruanischen Andenhochlandes gab es 2010 eine
Schlamm- und Geröllflut, eine Folge des Wetterphä-nomens
El Niño. Tausende Menschen starben, Unzäh-lige
verloren ihre Häuser und Felder. Damals beschloss
Gutierrez: „Wir werden hier gebraucht!“ So kam „Brot
des Lebens“ 2010 auch in eine Gemeinde in Cusco. Vier
DIE BIBEL IN PERU 07
AUF
EINEN
BLICK
Einwohner: ca. 32 Mio.
(Amts-)Sprachen: Spanisch,
Quechua, Aymara
Religionen: 76% Römisch-katholisch,
14,1% Protestantische Kirchen (evangelisch
und evangelikal), 5,1% Ohne Religions-bekenntnis,
2,1% Andere Christen,
Jahre später waren es bereits acht Gemeinden, die hier
Hilfe durch „Brot des Lebens“ anboten.
HERAUS AUS ELEND UND ARMUT
Roland Krause, pensionierter Gemeindepfarrer in
Württemberg, hatte jahrelang Spenden für das Projekt
„Brot des Lebens“ gesammelt. 2011 war Krause eigens
nach Peru gereist, um das Projekt gemeinsam mit Pablo
Gutierrez zu besuchen. „Es hat mich sehr berührt, mit
welchen einfachen Mitteln die Mitarbeiter es geschafft
haben, den Kindern ein Zuhause zu geben“, sagt er. „Da
ist so viel Herzblut dabei.“ Er ergänzt: „Auf der Fahrt ins
Urubamba-Tal hatten wir ein tolles Erlebnis, das mir viel
Hoffnung gegeben hat.“ Kurz vor dem Bauernhof, auf
dem dort „Brot des Lebens“ stattfand, war ein Stand,
an dem eine Mutter mit ihrer Tochter Handarbeiten
verkaufte. Das Mädchen, erst schüchtern und zurück-haltend,
fing plötzlich an zu strahlen und umarmte den
Leiter der Bibelgesellschaft wie einen alten Freund. Es
stellte sich heraus, dass sie lange Jahre an „Brot des Le-bens“
teilgenommen hatte. „Sie sah gesund und glück-lich
aus“, sagt Krause. „Sie und ihre Familie haben den
Weg aus dem Elend und der
Armut geschafft.“
Eva Mündlein ist evan-gelische
Theologin und
bei der Deutschen Bibel-gesellschaft
verantwort-liche
Redakteurin der
Zeitschrift „Bibelre-port“.
Foto: privat
2,7% andere Religionen