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wurde ja auch im Zuge der Coronakrise oft kommuniziert, dass es eigentlich keinen Weg zurück
zur „alten Normalität“ geben kann, sondern dass man sich auf eine neue Normalität einstellen
muss. Das kann ein Trigger zur Bereitschaft für Veränderung werden, den man jetzt aktiv
nutzen muss. Wenn wir schon in einem Veränderungsprozess sind und alte Traditionen und
Paradigmen hinterfragt werden, dann sollten Themen wie die Sustainable Development Goals
oder der Green Deal ganz vorne auf der Liste der gesellschaftlichen Prioritäten stehen.
Frage: Trotzdem eine vorsichtige Zwischenbilanz?
Christina: Bei dem Projekt, an dem ich aktuell arbeite, geht es jetzt um digitale
Partizipationsprozesse. Das wäre ohne Corona inhaltlich in eine andere Richtung gegangen.
Ansonsten sehe ich keine großen neuen Felder für uns.
Anna: Einen Punkt sehe ich hier schon. Zum Beispiel ist die Idee, ein Kleinprojekt zur digitalen
Naturvermittlung zu entwickeln, aus der Krisensituation entstanden. Es gibt ja immer Leute,
die – aus welchen Gründen auch immer – nicht mobil sind. Die Frage ist, wie man ihnen
Naturerlebnisse ermöglichen kann. Und diese Frage bekommt jetzt mehr Aufmerksamkeit.
Hanns: Da geb‘ ich Anna vollkommen Recht. Für dieses Segment ist die Wahrnehmung größer
geworden. Und hat sich auch gewandelt. Früher war das Digitale ein klarer Antagonismus
zur Zeit in der Natur.
Anna: Man muss immer in den Schuhen des anderen gegangen sein, um seine Perspektive
besser nachvollziehen zu können.
Ein schönes Schlusswort. Vielen Dank fürs Gespräch!
and old traditions and paradigms are questioned, topics such as
the Sustainable Development Goals or the Green Deal should be
at the top of the list of societal priorities.
Question: Let’s see. Can you still give us a cautious progress
report?
Christina: One of the projects I’m working on right now is about
digital participation processes. Without Corona, it would have
taken a different course when it comes to content. Other than
that, I don’t see any large new fields for us.
Anna: I do see one aspect. The idea of developing a small digital
nature interpretation project has arisen from the crisis. After
all, there will always be people whose mobility is restricted, for
whatever reason. The question is how we can bring outdoor
experiences to them. And this question is given more attention
now.
Hanns: I have to agree with Anna. Perception of this segment has
increased. And it has changed, too. Before, anything digital was a
clear antagonism to spending time in nature.
Anna: You always have to step into someone else’s shoes to see
their perspective more clearly.
A nice conclusion. Thank you for the interview!