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Neue Türen öffnen
Junge Menschen suchen nach Beschäftigung
und überwinden fremde und eigene Barrieren.
Marina Körbler arbeitet im Wäscherei-Service
der Lebenshilfe. Heuer interessiert sie sich für
neue Tätigkeiten: Seit Mai hilft sie jeden Mittwoch
im OBI-Gartencenter St. Johann und lernt
neue Arbeiten kennen. „Wir haben angefragt
und gleich offene Türen gefunden“, erklärt ihre
Begleiterin. Marina Körbler freut sich immer auf
die abwechslungsreiche Arbeit mit Lehrling Tina.
Breites Spektrum an Möglichkeiten
Marina Körbler vereinbarte kürzlich ganz alleine
eine Probewoche im Pflegeheim Scheffau.
Viele ihrer 26 Kolleginnen wollen ebenfalls
Neues ausprobieren und eine passende Arbeit
finden. „Auch wenn es nicht passt, geben sie
nicht auf und suchen weiter“, beobachtet die
Leiterin des Arbeitsverbundes, Astrid Stöckl.
Mit ihrem Team nutzt sie die Kontakte vor Ort,
um mit jeder Person nach der passenden Betätigung
zu suchen: Wenn eine Arztpraxis jede
Woche frische Schnittblumen wünscht, erledigen
Arbeitswillige diese Besorgung. Andere
übernehmen in einem Geschäft einmal in der
Woche die Reinigung, kuvertieren die Post oder
helfen, Waren zu dekorieren.
Konzentration gefragt
Ihr Arbeitskollege Valentin Gebert mag den Geschäftstrubel
weniger. Er schnuppert im Labor
der Johannes-Apotheke. Inmitten duftender
Kräuter und Essenzen füllt er Tee ab und beklebt
die Päckchen sorgfältig mit einem Etikett.
„Wir müssen auch bei Hochbetrieb sehr genau
arbeiten“, erklärt die Apothekerin.
Ihre anfänglichen Zweifel hat sie abgelegt.
Auch weil stets eine Begleiterin dabei ist. „Valentin
schafft es, eine Stunde sehr konzentriert
und fehlerfrei zu arbeiten.“
Erfolg im Praktikum
Bei einem Botendienst besuchten die Mitarbeiterinnen
kürzlich ein Modegeschäft und fragten
gleich nach Praktika. Seither hilft Hafize Eker,
stundenweise neue Kollektionen einzuräumen
und dekoriert mit viel Gespür die Modepuppen.
Diese kleinen Erfolge bestätigen Astrid
Stöckl: Wir suchen Arbeiten, die zu unseren
Teilnehmerinnen passen und bei denen sie sich
wohl fühlen. So können sie an den Aufgaben
wachsen und Selbstvertrauen tanken. PS
In der Gegend von St.
Johann erproben junge
Menschen immer wieder
neue Tätigkeiten.