ÖSTERREICH 17
Martin Buber erzählt von einem
jüdischen Reiseprediger, der immer,
wenn er beim Vorlesen die Worte
„und Gott sprach“ las, in Verzü-ckung
geriet. Wenn es in 2 Mos/
Ex 33,11 heißt, dass Gott „wie ein
Mann mit seinem Freund“ redet,
macht mich das nicht nur sprachlos,
sondern es lässt gleichzeitig meine
Begeisterung an der Bibel in die
Höhe schnellen. Die Bibel ist deshalb für mich zwar kein
vollkommenes Buch, aber sie ist vollkommen beseelt
davon, dass Gott und Menschen wieder in Beziehung
treten sollen. Durch den Geist Gottes wird ihre Bot-schaft
zur vollkommenen Anrede Gottes an mich.
Im Jahr 1975 habe ich folgenden Vers bekommen:
„Fürchte Dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
und der Lebendige.“ (Off 1,17.18). Viel besser konnte die
Bibel mich nicht ansprechen auf meinem beginnenden
Weg mit ihr.
Pastor Dietrich Fischer-Dörl MSc, Wien
(Baptisten)
Die Bibel ist eine der Grundlagen
unseres Glaubens, unserer
Geschichte und unserer Kultur. Für
mich ist sie eine ständige Quelle
der Inspiration, des Trostes und
ein Wegweiser, die ich mit allen
teilen mag. Mein Vater war jahr-zehntelang
Generalsekretär der
Bibelgesellschaft im ehemaligen
Jugoslawien. Auf die Ankunft sei-ner
Foto: privat Foto: Gerald Tschank Schulbild
Kollegen aus der ganzen Welt habe ich mich immer
gefreut, und viele davon sind mir in sehr guter Erinne-rung
geblieben. Sie gaben mir eine Chance, in andere
Kulturen einen Einblick zu bekommen und etwas über
neue religiöse Traditionen zu erfahren. Ich habe gelernt,
Menschen mit offenem Herzen anzunehmen, bereit zu
sein für die Zusammenarbeit in einer Hoffnung, gemein-same
Ziele zu erreichen. Ich kam nach Österreich, um
Gott zu dienen, und ich traf die Bibelgesellschaft wieder.
Ich hoffe, ich werde hier auch einen Beitrag leisten kön-nen.
Erzpriester Mihailo Smiljanic, Wien
(Serb.-Orth. Kirche)
Foto: Ruth Duschet/Österreichische Bibelgesellschaft
Die Bibel ist das Buch, das mich in
allen Lebenslagen begleitet. Sie
gibt mir Mut und bietet Lösungs-vorschläge
in schwierigen Situatio-nen
an. Sie erzählt von Menschen
in ihren Nöten und über deren
Lösung der Probleme. Manch-mal
bringen mich die Texte zum
Schmunzeln und manchmal ma-chen
sie mich nachdenklich. Die Bibel erzählt von Men-schen
und ihren Gefühlen, zeigt Möglichkeiten auf, wie
wir gut miteinander leben können; wie auch wir heute
Trost, Mut und Stärke erfahren können durch Gottes un-eingeschränkte
Liebe zu den Menschen.
Dies zeigt sich mir besonders in meinem Konfirmations-spruch:
„Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen
und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde
werden.“ (Jes 40,31).
Fachinspektorin Dipl.-Päd. Andrea Postmann,
Eisenstadt
(Evang. Kirche A.B.)
Foto: Lea Fabienne Dörl