ÖSTEREICHISCHE
BRÄUCHE
RUND UM DIE FASTENZE I T UND OSTERN:
SALZBURG
Alljährlich in der Nacht von Gründonnerstag
auf Karfreitag treffen einander
zu jeder vollen Stunde zwischen
20 Uhr und 4 Uhr früh die Singer zum
Ölbergsingen, das vom Leiden Jesu
Christi erzählt.
TIROL
Am Palmsonntag richten
sich rund um Imst traditionell alle
Blicke nach oben: Kunstvoll mit bunten
Bändern, Ölzweigen und Brezeln geschmückte
Palmlatten werden während
der Palmprozession von jungen Burschen
getragen und machen dem Kirchturm
Konkurrenz. Aber es muss den Trägern
erst gelingen, ihre bis zu 300 Kilogramm
schweren Kunstwerke vor der Kirche
aufzurichten, um am Wettkampf
um das längste Exemplar
teilzunehmen.
KÄRNTEN
Mit wenigen Worten, dafür mit
umso mehr Emotion gehen alljährlich
die Passionsspiele im Kärntner Tresdorf über
die Bühne. Laiendarsteller erzählen beim „Tresdorfer
Kreuzziehen“ die Leidensgeschichte Christi.
Die Aufführung beginnt am Gründonnerstag, wo
sich alle Teilnehmer bei der „Krassnigmühle“ treffen.
Von dort geht es weiter zum Ulrichs-Kirchl, das als
höchster Punkt des Dorfes den Ölberg repräsentiert.
Am Karfreitag trägt Christus ein Holzkreuz und begibt
sich mit seinem Begleitzug in die Kirche, wo er eine
Viertelstunde betend verweilt. Die Passionsspiele
gehen der Legende nach auf ein Gelübde
zurück, wonach die Spiele das Dorf vor
Hochwasser und Seuchen bewahren
sollten.
VORARLBERG
Ein besonderer Faschingsbrauch
ist das Bratenstehlen am
schmotzigen Donnerstag (dem Donnerstag
vor Aschermittwoch). Dieser
Brauch reicht bis ins 13. Jahrhundert
zurück, wo es den Narren erlaubt
wurde, vor Beginn der Fastnacht
den Braten aus der Klosterküche
zu stehlen.
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