Für jeden Tennisclub sollte
Medienarbeit wichtig sein
Samuel Thurner arbeitet als Journalist eines österreichweiten Kleinformats im lokalen Bereich,
ist außerdem als Tennislehrer tätig, besuchte zuletzt einen großen Tennis-Kongress in Berlin
und gibt für „insideout“ seine Eindrücke preis.
Der 6-fache Journalisten Tennis-Meister
mit Herz für Familie, Tennis und
den Fußballclub Atalanta Bergamo ist im
kleinen Südtiroler Dorf Wiesen, nahe
Sterzing, aufgewachsen. Das Tennisspiel
hat er in Rogaska Slatina (SLO) erlernt
und versuchte sich selbst im Wettkampftennis
als Jugendlicher auf diversen
Courts rund um den Globus.
Schließlich entschloss er sich aber zum
Studium (Uni Innsbruck) sowie einer Ausbildung
zum staatlich geprüften Tennis-Instruktor,
anschließend staatlich geprüften
Tennislehrer. Seit 2006 ist er als Tennislehrer
tätig. Aktuell ist Samuel Journalist
bei der Tiroler Kronenzeitung (Lokalredaktion
Tirol) und spielt seit Jahren für den TC
Sparkasse Münster. Auch seine Frau sowie
die beiden Töchterchen Anna und Sara
sind von Samuel’s Tennisfieber infiziert.
Im Jänner warst Du beim Tenniskongress
in Berlin. Welche Vortragenden bzw. wie
viele Coaches waren dabei?
Thurner: Neben Top-Referenten des Deutschen
Tennis Bundes und aus der Schweiz
bekamen die knapp 800 Teilnehmer Vorträge
von Stars der internationalen Tennis-
Szene präsentiert. So führte unter anderem
Judy Murray, Mama von Andy und
Jamie, ihr Programm „MissHits“ rund um
das Training junger Mädchen vor. Günter
Bresnik erzählte mit Wiener Schmäh einige
Anekdoten und gab zumindest einen Teil
seines Fachwissens weiter.
Der quirlige Belgier Ruben Neyens zeigte
tolle Übungen für die Arbeit mit Kindern
im Alter von drei bis fünf Jahren. Auch
Legende Boris Becker war dabei.
Kannst Du mit uns ein, zwei Quintessenzen
teilen?
Thurner: Als Vater von zwei Mädchen, von
denen eine bereits Tennis spielt und die
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andere wohl bald damit beginnen wird,
haben mich speziell die Vorträge von Judy
Murray und das Elternseminar fasziniert.
Kleinen Mädchen ist es bei Trainings in
gemischten Gruppen oft zu laut, oft fühlen
sie sich unwohl. Mit rosa Tüchern, pinken
Schlägern und violetten Kleidchen spielt
es sich wohl einen Tick besser und sie
beginnen den Sport zu lieben. Es sind oft
Kleinigkeiten, die Wunder bewirken.
Was ist Deiner Meinung nach im Bereich
Pressearbeit für einen Sportverein von
Bedeutung?
Thurner: Wichtig ist, dass ein Verein aktiv
ist und sich immer wieder neue Dinge einfallen
lässt. Pressearbeit ist nicht nur für
neue Mitglieder sondern auch neue Sponsoren
extrem wichtig und wird leider viel
zu oft vernachlässigt. Durch Zeitungsartikel
in Regionalmedien zeigt man anderen
im Dorf, dass der Verein lebt und vielleicht
schaut der eine oder andere ja auch mal
am Tennisplatz vorbei und greift selbst
zum Schläger. In der heutigen Zeit sollten
Tennisclubs meiner Meinung nach insbesondere
soziale Medien nutzen.
Möchtest Du unseren LeserInnen abschließend
noch etwas mit auf den Weg geben?
Thurner: Man sollte immer wieder über
den eigenen Tellerrand hinausschauen
und sich inspirieren lassen. Bei Kindern
und Jugendlichen finde ich wichtig, dass
Trainer, Spieler und vor allem Eltern
gemeinsame Ziele definieren und dadurch
mögliche Missverständnisse vermeiden
und längerfristig Probleme minimieren. Für
solche Gespräche sollte man sich Zeit nehmen
und nicht kurz zwischen zwei Trainerstunden
sprechen. Ansonsten würde ich
den Lesern von „insideout“ nur ans Herz
legen: Habt Spaß am Platz und genießt
eine der schönsten Sportarten der Welt.
Sylvia Plischke
international
Ein besonderer Augenblick – Judy Murray mit Redakteur Samuel Thurner.