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„Für ein hochwertiges Produkt sind die Mitarbeiter
genauso wichtig wie hochwertige Rohstoffe“
Gerald Zellinger legt größten Wert auf Qualität:
Wenn die Rezeptur und die Zutaten stimmen,
stimmt auch der Geschmack. Und der soll auch
nicht unter Trends und Verkaufsargumenten
wie Nährstoffe oder Fettgehalt leiden: „Es nutzt
mir nichts, wenn ich etwa mit stark reduzierten
Fettwerten werbe, die Wurst aber schlichtweg
nicht mehr schmeckt“, erklärte er bereits 2009
in einem Interview mit der Österreichischen Fleischerzeitung.
Deshalb hat sich Zellinger ganz
der Herstellung von Produkten in Premiumqualität
verschrieben, die auf Trends reagieren,
aber immer authentisch bleiben – weshalb der
oberösterreichische Betrieb ein perfekter Partner
für Rochelt ist. Wir haben mit dem vielfach
prämierten Fleischermeister und Unternehmer
gesprochen, was dabei wichtig ist und wie Zusammenarbeit
auf Augenhöhe funktioniert.
Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit am wichtigsten?
Wir arbeiten nach drei Prinzipien:
Erstens: Materialeinkauf ohne Wenn und Aber.
Fleisch aus klein strukturierten Betrieben aus der
Region. Gentechnikfrei.
Zweitens: Die Mitarbeiter. Für ein hochwertiges
Produkt braucht man natürlich hochwertige
Rohstoffe, aber genauso wichtig sind die Mitarbeiter
– bei uns zählt nach wie vor das Handwerk.
Ein sehr hoher Anteil unserer Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen sind gelernte Fleischer
und Metzger, wir haben unsere Arbeit nicht industrialisiert,
das Fließband ist bei uns kein Thema.
Drittens: Technologie. Denn natürlich garantieren
Maschinen auf dem höchsten technischen
Stand auch beste Verarbeitung, sofern sie nicht
von Hand kommt.
Ein Produzent wie wir hat natürlich auch die
Verantwortung, kleine Betriebe zu unterstützen.
Wir kennen unsere Bauern noch. Und auch,
wenn wir die Schlachtung mittlerweile ausgelagert
haben, wissen wir ganz genau, woher unser
Fleisch kommt. Unser Schweinefleisch etwa
kommt von 15 bis 20 Bauern, die im Umkreis von
rund 40 Kilometern leben und arbeiten.
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten
wollen genau wissen, woher ihr Fleisch
kommt. Können Sie diesen Trend bestätigen?
Auf jeden Fall. Und es ist kein Trend nur für eine
soziale Schicht, die es sich auch finanziell leisten
kann, auf Nachhaltigkeit beim Fleischkauf
zu achten, immer mehr Menschen gehen nach
„Klasse statt Masse“. Das beobachte ich vor allem
auch bei jungen Menschen.
Ist es denn möglich, als Fleischproduzent Nachhaltigkeit
bei der Herstellung von Anfang bis
Ende durchzuziehen?
Wir als „Vollsortimentler“, die von der Sulz bis
zum Erdäpfelsalat alles produzieren, machen
insofern Abstriche, als dass wir viele unserer Produkte
saisonal anbieten. Rund um Feiertage
wie Weihnachten oder auch saisonal bedingt
gibt es bestimmte Produkte bei uns nur zeitlich