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Immer mehr Konsumenten und Konsumentinnen machen sich Gedanken, woher
das Fleisch, das auf ihrem Tel ler landet, kommt . Die Schlagwor te „Nachhal t igkei t“
und „Bio“ sind mehr als Verkaufsargument, sondern wicht ig für bewusste Konsument
innen und Konsumenten. Aber ist F leischkonsum denn überhaupt nachhal t ig
mögl ich? Ein Trend in einer Wel t, für die nur das Fi let gut genug scheint, g rei f t auf
al te Tradi t ionen zurück: „From Nose To Tai l“, also von Kopf bis Schwanz wi rd das
Tier komplet t verarbei tet .
FFleischkonsum hat ein Problem. Immer
mehr Menschen finden Gefallen an alternativen
Ernährungskonzepten: Vegetarisch ist dabei
schon ein alter Hut, heutzutage isst man vegan
oder ist Pescetarier. Die Flut von neuen Kochbüchern,
die ohne Fleisch auskommen, belegt
den Trend. Wer Fleisch isst und darüber hinaus
genießt, braucht also gute Argumente. Eine
Bewegung, die die Stichwörter Nachhaltigkeit
und Fleischkonsum zusammenbringen möchte,
ist „Nose to Tail“, das Verarbeiten eines Tieres
von Kopf bis Schwanz, von Innereien bis aus der
Mode Gekommenen wie Kutteln oder Füße.
Geprägt hat den Begriff vielmehr als vielleicht
den Trend zur kompletten Verwertung der Brite
Fergus Henderson. Er beschrieb in seinem Buch
„Nose to Tail“ bereits im Jahr 1999 auf leidenschaftliche
Weise die komplette Verwertung
als eine Sache der Höflichkeit – und zwar dem
Tier gegenüber: „‘Nose to Tail Eating‘ will sagen,
dass es dem Tier gegenüber unanständig wäre,
es nicht von Kopf bis Fuß zu verwerten; es hält
auch jenseits des Filets etliche nahrhafte Leckerbissen
und Gaumenfreuden für uns bereit.“